Wo es Hilfe gibt

Etliche Parkinson-Symptome machen Diagnose schwierig

Veröffentlicht: 11. April 2024 15:44 Uhr
Parkinson ist nach Alzheimer die weltweit zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Schätzungsweise mehr als 1.000 Menschen leben in Salzburg mit dieser Diagnose, wie am heutigen internationalen Welt-Parkinson-Tag betont wird.

Zitternde Hände, steife Muskeln und Sprachstörungen. Schätzungsweise 20.000 Menschen in Österreich – davon etwa 1.200 im Land Salzburg – leben mit der Diagnose Parkinson. Die Krankheit kann jede und jeden in der Gesellschaft betreffen, wie etwa die Fälle von Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer, Schauspiel-Star Michael J. Fox oder Ex-Vizekanzler Alois Mock (ÖVP) zeigen.

Parkinson ist nach Alzheimer die weltweit zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung, wie am heutigen internationalen Welt-Parkinson-Tag betont wird. Die Ursache der nicht tödlichen und nicht lebensverkürzenden Krankheit ist unbekannt, weshalb es auch keine allgemein gültige Therapie gibt. Möglich ist lediglich eine Symptomlinderung, um die Lebensqualität zu erhalten.

Wie äußert sich Parkinson?

Die Parkinson-Krankheit zeigt sich im Alltag durch eine Vielzahl von Symptomen, die schleichend beginnen und sich allmählich verschlimmern. Hauptsächlich betroffen ist das Zentralnervensystem. Das führt zu typischen Bewegungsstörungen, weil bestimmte Nervenzellen, die das Hormon Dopamin produzieren, absterben. Dieser Dopaminmangel führt schließlich zu verlangsamten Bewegungen, steifen Muskeln und Muskelzittern.

Die ersten Symptome können durchaus einige Jahre vor den auffälligeren Bewegungsstörungen auftreten und umfassen eine Vielzahl von Anzeichen, die im Alltag spürbar sind, aber oft unspezifisch erscheinen.

  • Leichtes Zittern oder Vibrieren in Ruhezuständen, vor allem der Finger, des Daumens, der Hand oder des Kinns​
  • Bewegungseinschränkungen, Muskelsteifheit in Armen und Beinen, sowie das Gefühl, als ob die Füße am Boden festgeklebt sind​
  • Verminderte Fähigkeit, Gerüche zu identifizieren, was besonders aromatische Lebensmittel betrifft​
  • Schlafstörungen, einschließlich unruhiger Bewegungen im Tiefschlaf​
  • Veränderung der Handschrift, die kleiner und zittriger wird​
  • Leise oder heisere Stimme​
  • Verstopfung oder Schwierigkeiten beim Stuhlgang​
  • Weniger lebhafte Mimik, was zu einem ernsten, deprimierten oder verärgerten Ausdruck führen kann, obwohl man guter Laune ist (Maskengesicht)​
  • Gebeugte Körperhaltung​
  • Schwindel oder Ohnmachtsanfälle beim Aufstehen, was ein Symptom eines niedrigen Blutdrucks sein kann, der mit Parkinson in Verbindung steht​

Diese Symptome entwickeln sich kontinuierlich und Parkinson schreitet langsam immer weiter voran. Da viele Frühsymptome sehr allgemein sein können, ist es wichtig, bei Verdacht auf Parkinson frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen, um eine korrekte Diagnose zu stellen und möglichst früh mit einer geeigneten Behandlung zu beginnen.

Wer ist betroffen und was ist die Ursache?

Die Parkinson-Krankheit betrifft hauptsächlich Menschen im mittleren bis ins höhere Alter. Das durchschnittliche Diagnosealter liegt Studien zufolge etwa bei 60 Jahren. Obwohl die Mehrheit der Betroffenen über 50 Jahre alt ist, können auch jüngere Menschen an Parkinson erkranken, wobei etwa 10 Prozent der Fälle vor dem 40. Lebensjahr diagnostiziert werden​.

Die Ursache von Parkinson ist noch nicht vollständig geklärt. In weniger als 10 Prozent der Fälle kann Parkinson jedoch erblich bedingt sein, wenn beispielsweise mehrere Familienmitglieder betroffen sind oder ein Fehler in der DNA vorliegt.

Hilfe in Salzburg für Betroffene und Angehörige

Neben der medizinischen Versorgung in der Christian-Doppler-Klinik bzw. bei Fachärztinnen und -Ärzten bietet die Parkinson-Selbsthilfegruppe in Salzburg eine Vielzahl an Unterstützungen für Betroffene und Angehörige. Die Menschen kommen hier zu regelmäßigen Gruppentreffen, speziellen Parkinson-Bewegungstrainings zur Verbesserung der Beweglichkeit, Koordination und Sprache sowie verschiedenen sozialen Aktivitäten wie Ausflügen zusammen und nehmen zudem an Studien teil. Betroffenen kann möglicherweise die soziale Isolation drohen.

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Die niederschwelligen Angebote sollen den Betroffenen helfen, geistig und körperlich in Bewegung zu bleiben. Darüber hinaus bieten Selbsthilfegruppen nicht nur eine Plattform für Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung. Sie dienen auch als Anlaufstelle für Unterstützung und Informationen im Umgang mit der Erkrankung. Betroffene und Angehörige können so miteinander in Kontakt kommen. Keinesfalls dürfe man sich für seine Probleme schämen oder sich ins eigene Schneckenhaus zurückziehen, lautet das Credo der Parkinson Selbsthilfe.

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Die Salzburger Parkinson Selbsthilfe sieht sich selbst als soziales und medizinisches Netzwerk, das eng mit medizinischen Einrichtungen zusammenarbeitet, um die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson zu verbessern​. Betroffene sollen die Krankheit damit nicht nur besser managen können, sie bekommen genauso wie die Angehörigen ein unterstützendes Umfeld.

(Quelle: salzburg24)

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