In den vergangenen Jahren war der Trubel am 8. Dezember in Salzburgs Einkaufszentren und der Altstadt meist groß. Ob großer Shoppingtag oder gemütlicher Schaufensterbummel – über mangelndes Interesse konnten sich die Geschäftstreibenden in Salzburg nicht beschweren.
Hohe Strafen bei gesetzwidriger Öffnung
Heuer fällt der beliebte Einkaufsfeiertag vor Weihnachten auf einen Sonntag. Die Geschäfte müssen aufgrund der Sonntagsöffnungsgesetze geschlossen halten. Dass sich nicht alle Geschäftstreibenden daranhalten, war zuletzt am Nationalfeiertag, heuer ein Samstag, zu beobachten. Gerade in der Salzburger Altstadt konnte man im ein oder anderen Laden dennoch einkaufen.
Ausnahmeregelungen gibt es im Grunde nur für Souvenirläden und Lebensmittelgeschäfte in Tourismusregionen, wie Michael Huber von der Gewerkschaft GPA am Donnerstag im SALZBURG24-Gespräch aufmerksam macht. Im Fall einer Öffnung würden Verwaltungsstrafen sowie Anzeigen wegen unlauteren Wettbewerbs drohen. Bei letzterem seien Strafen über 5.000 Euro möglich.
Auch Johann Peter Höflmaier, Geschäftsführer der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Salzburg, rät seinen Mitgliedern dazu, sich an die geltenden Regelungen zu halten. „Die Mehrheit der Betriebe, sogar über 90 Prozent, lehnen eine Sonntagsöffnung generell ab“, so Höflmaier. Also gelte das auch im Weihnachtsgeschäft.
Durch die hohen Kosten durch Feiertagszuschläge würde sich eine Öffnung außerdem nicht rechnen. „Empfehlen kann man es keinem. Ich verschiebe die Umsätze in eine teure Zuschlagszeit. Das ist kaufmännisch nicht weit gedacht“, ist der Handelssprecher überzeugt. Der 8. Dezember hätte außerdem nicht mehr dieselbe Bedeutung wie früher und würde eher zum Schaufensterbummel als zum tatsächlichen Einkauf genutzt.
Weihnachtseinkauf bereits am Black Friday
Weihnachtsgeschenke werden zudem heuer früher und geplanter eingekauft, um mit dem vergleichsweise etwas geringeren Einkaufsbudget auszukommen, geht aus einer aktuellen Umfrage der Linzer Johannes Kepler Universität hervor. 29 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher nutzen die Aktionstage rund um Black Friday, um Geschenke zu reduzierten Preisen einzukaufen. Im Vorjahr waren es 18 Prozent.
Laut der Online-Befragung verschieben sich die Weihnachtseinkäufe in Österreich erneut Richtung Internet. Die Geschenkeausgaben im stationären Handel könnten laut Prognose des Linzer IHaM-Instituts von rund 1,85 Mrd. Euro auf rund 1,77 Mrd. Euro zurückgehen. Die Online-Geschenkeausgaben sollen von 430 Mio. Euro im Vorjahr auf geschätzt 460 Mio. Euro zulegen.
"Der heimische Online-Handel wird davon nur bedingt profitieren, denn mehr als die Hälfte der Online-Geschenkeausgaben fließt zu internationalen Online-Shops/-Plattformen", erklärte der IHaM-Institutsvorstand Christoph Teller in einer Aussendung.
(Quelle: salzburg24)