Bilanz

Salzburg mit österreichweit zweithöchstem Anstieg bei Firmeninsolvenzen

168 Firmeninsolvenzen sind in den ersten drei Quartalen in Salzburg eröffnet worden. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 10. Oktober 2025 09:23 Uhr
Im Bundesland Salzburg sind in den ersten drei Quartalen des Jahres fast 170 Firmeninsolvenzen eröffnet. Das bedeutet einen Anstieg von 12 Prozent, berichtet der Alpenländische Kreditorenverband. Einen Rückgang gibt es bei den Privatinsolvenzen.

Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) hat am Donnerstag eine Bilanz zu den in Österreich eröffneten Firmeninsolvenzen veröffentlich. Daraus geht hervor, dass österreichweit mit einem Plus von 3,2 Prozent weiterhin ein Aufwärtstrend erkennbar ist. Das Bundesland Salzburg liegt mit einem Plus von 12 Prozent deutlich darüber. 168 Firmeninsolvenzen wurden bis Ende September eröffnet, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 150. Nur in Kärnten fällt der Anstieg mit 22 Prozent noch höher aus.

Insgesamt wurden laut AKV im Bundesland Salzburg im Begutachtungszeitraum 340 Verfahrenseröffnungen beantragt (+20,57 %). Davon wurden 172 Anträge vom Insolvenzgericht abgewiesen, da die notwendigen Voraussetzungen – wie ausreichendes Vermögen zur Kostendeckung oder das tatsächliche Vorliegen einer Zahlungsunfähigkeit bzw. Überschuldung – nicht erfüllt waren. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Anstieg von +30,30 Prozent. Österreichweit kam es zu 2.243 Verfahrensabweisungen, was einem Plus von +21,77 Prozent entspricht.

Handel am stärksten betroffen

Angeführt wird die Branchenstatistik für die ersten drei Quartale 2025 vom Bereich Handel mit 35 eröffneten Insolvenzverfahren, gefolgt vom Baugewerbe mit 30 Verfahren und der Sparte Beherbergung und Gastronomie mit 26 Verfahren. Bei den Insolvenzverfahren mit den meisten betroffenen Dienstnehmern handelt es sich um die SBG5020 Gastro Betriebs GmbH (Pächterin „Die Weisse“ und „Sudwerk“) sowie die G.A. Service GmbH, jeweils mit rund 50 Beschäftigten. Im zuletzt genannten Verfahren wurde im September der Sanierungsplanvorschlag von der Gläubigermehrheit angenommen.

Höchste Verbindlichkeiten bei Tiny-House-Ressort in Mattsee

Das Insolvenzverfahren mit den voraussichtlich höchsten Verbindlichkeiten betrifft die Betreiberin eines Tiny House Resorts, die BoutiqueHomes GmbH mit Sitz in Mattsee (Flachgau). Der AKV geht von Verbindlichkeiten in Höhe von rund 15 Millionen Euro aus. Die Anmeldefrist in diesem Verfahren läuft allerings noch bis Ende Oktober.

Verfahren der Salzburg Schokolade: Forderungen von fünf Mio. Euro

An zweiter Stelle folgt das Verfahren der Salzburg Schokolade GmbH, in dem bislang Forderungen im Umfang von rund fünf Millionen Euro angemeldet wurden. Der AKV rechnet mit zahlreichen weiteren Forderungsanmeldungen. Die Schuldnerin selbst ging im Rahmen der Antragstellung von Verbindlichkeiten in Höhe von rund 7,7 Millionen Euro aus.

Rückgang bei Privatinsolvenzen

In Salzburg haben sich die eröffneten Privatkonkurse im Vergleich zum Zeitraum 2024 leicht von 291 auf 283 verringert, was einem Rückgang von -2,75 Prozent entspricht. Den größten Rückgang verzeichnete das Bundesland Steiermark mit -9,33 Prozent, während Kärnten mit einem Zuwachs von +3,38 Prozent den stärksten Anstieg aufweist.

Die Gesamtpassiva der im Jahr 2025 eröffneten Privatinsolvenzen in Salzburg belaufen sich auf etwa 28,74 Millionen Euro. Die durchschnittlichen Verbindlichkeiten im Schuldenregulierungsverfahren liegen im Bundesland bei rund 101.500 Euro. Dabei weisen Männer eine höhere durchschnittliche Verschuldung als Frauen auf.

(Quelle: salzburg24)

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