Der faktische Geschäftsführer einer Salzburger Erdbaufirma und sein Sohn sollen rund 3.100 Tonnen verunreinigte Sande aus einer Gießerei auf einem Grundstück im Flachgau vergraben haben. Die Staatsanwaltschaft warf den beiden Männern im Alter von 67 und 34 Jahren bei einem Prozess in Salzburg am Donnerstag "vorsätzliche Gefährdung der Umwelt" vor.
Die Beseitigung des Materials habe zudem 557.000 Euro gekostet. Der ältere Angeklagte beteuerte seine Unschuld, der jüngere zeigte sich zum Teil geständig. Der Prozess wurde vertagt. Der Vorfall ereignete sich im Juni 2006 im Flachgau. Vater und Sohn hätten die kontaminierten Sande auf dem Areal einer Landwirtschaft einplaniert und dann mit Humus bedeckt, erläuterte Staatsanwalt Leon-Atris Karisch. Es habe die Gefahr einer Verunreinigung des Trinkwassers und damit eine Gefahr für Leib und Leben für eine größere Anzahl von Menschen bestanden. Das Material sei dort entgegen den Bestimmungen des Abfallwirtschaftsgesetzes und gegen einen einschlägigen Behörden-Bescheid abgelagert worden. Rechtsanwalt Wolfgang Auer, Verteidiger des Seniors, pochte allerdings auf ein Gutachten des österreichischen Gießerei-Verbandes, wonach die Sande unbedenklich gewesen seien. Es habe nie eine Belastung für das Trinkwasser oder eine Gefährdung für Menschen bestanden. Der 34-jährige Angeklagte sagte, er sei damals nur der formelle Geschäftsführer gewesen. Er gestand lediglich ein, dass er in einem Gewerbegebiet im Tennengau widerrechtlich Bauschutt gelagert habe, was seiner Ansicht nach aber keine vorsätzliche, sondern nur eine fahrlässige Gemeingefährdung gewesen sei. Der Prozess wurde zur weiteren Beweisaufnahme vertagt. (APA)