In Zeiten der Corona-Krise sind auch Demos nicht mehr so leicht zu organisieren wie bisher. Die Gegner der 380-kV-Leitung haben sich daher am Montag in Koppl (Flachgau) mit ihren Autos eingefunden und veranstalteten auf der Daxluegstraße eine „Stau-Demo“.
Seit Mitte April werden die Bauarbeiten an der 380-kV-Leitung unter Einhaltung der Covid-19-Vorschriften fortgesetzt, berichtet ORF Salzburg. Um den Baufahrzeugen die Zufahrt zu den geplanten Masten am Heuberg zu versperren, trafen sich am Montag daher die Baugegner und blockierten die Zufahrtsstraße mit ihren Fahrzeugen.
Die Polizei sperrte die Straße ab 10 Uhr zwischenzeitlich, sodass sich die „Stau-Demo“ bis 13 Uhr wieder aufgelöst hatte. Es kam zu sechs Anzeigen, heißt es vonseiten der Polizei auf SALZBURG24-Anfrage. Rund 50 Autos waren beteiligt.
Nationalratsabgeordnete schaltet sich ein
Die Debatte um die 380-kV-Leitung beschäftigt derzeit auch die Politik. So hat die Salzburger Nationalratsabgeordnete Cornelia Ecker (SPÖ) am Montag dazu eine Aussendung verfasst. Ecker habe das Thema bereits mit Umweltminister Leonore Gewessler (Grüne) besprochen. Diese sicherte Ecker demnach zu, dass ein Vertreter aus dem Ministerium „gerne an einer Aussprache zwischen Politik und Bürgerinnen und Bürger teilnehmen würde. Einzige Voraussetzung war, dass die Einladung vom Landeshauptmann ausgesprochen wird“, heißt es in dem Schreiben.
Eine Bitte Eckers um einen "Runden Tisch" lehnte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) allerdings mit dem Verweis ab, dass das Verfahren derzeit beim Verwaltungsgerichtshof liege und er ein Urteil in Bälde erwarte.