"Die Stimmung an der Basis ist derzeit aber alles andere als lustig. Wir haben als Betriebsräte alle Hände voll zu tun, die Leute zu beruhigen. Das sind Menschen, die schon 30, 35 Jahre lang im Unternehmen sind. Auf den Baustellen hängen Zeitungsausschnitte, die eine düstere Zukunft malen. Die Verunsicherung ist hoch."
Er bemühe sich seit Tagen um einen Gesprächstermin mit der Mehrheitseigentümerin vom spanischen Mutterkonzern FCC, Esther Koplowitz. "Das Treffen könnte schon im Laufe des Wochenendes oder nächste Woche in Spanien stattfinden. Ich will mit den Eigentümern reden. Mir geht es um die 15.000 Mitarbeiter." Das Gesprächsklima mit der Konzernmutter bezeichnete der Betriebsratschef gegenüber der APA als offen. "In Wahrheit sind die Spanier sehr kooperativ."
Ob man alle Mitarbeiter halten könne, sei allerdings schwer zu sagen. "Mir wurde versichert, dass es in Österreich mit rund 7.500 Mitarbeitern keine Veränderungen geben wird."
Alpine: Erste Augträge zurückgezogen
Dass erste Bauherren und Auftraggeber offenbar begonnen haben, bereits an die Alpine erteilte Aufträge zurückziehen, sieht Haneder als fatales Zeichen: "Ein Rückzug ist der falsche Weg. Wer uns helfen will, soll uns die Aufträge geben, wir werden sie in gewohnter Manier abwickeln." Eine übermäßige Unsicherheit aufseiten der Bauherren orte er aber nicht. "Wir haben gute Niederlassungsleiter, die Vertrauen zu Bauherren aufgebaut haben." Die Auftragslage in Österreich sei derzeit top - auch für das Jahr 2013.
"Nicht an Konkurs denken"
An ein Worst-Case-Szenario oder die Zerschlagung des Konzerns glaubt er nicht: "Das K-Wort (Konkurs, Anm.) nehme ich nicht in den Mund. An so etwas darf ich nicht denken, gerade nicht vor Weihnachten."
Die Alpine hat am Donnerstag übrigens Medienberichte dementiert, dass auch der langjährige, für Finanzen zuständige, Co-Geschäftsführer der eigentlichen Baugesellschaft Alpine Bau GmbH, Michael Dankovsky, in der Nacht auf Mittwoch zurückgetreten sein soll. "Er hat zwar seine Funktion als Geschäftsführer zurückgelegt, er ist bei den Bankengesprächen aber nach wie vor dabei und in die weitere Planung eingebunden", sagte Alpine-Sprecher Johannes Gfrerer zur APA. (APA)
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(Quelle: salzburg24)