Es war der 1. Juni 2024 als Alexander Iseinoski aus Obertrum (Flachgau) und seine Frau beim abendlichen Spaziergang mit ihrem Hund plötzlich vor einer Nebelwand standen. Aber es war kein Nebel. Es war Rauch aus dem Haus ihrer Nachbarn.
Obertrumer bemerkt Brand in Nachbarhaus
"Ich wusste zuerst gar nicht, was los ist, bis ich die Flammen in einem der oberen Fenster gesehen habe", schildert Iseinoski im SALZBURG24-Gespräch am Donnerstag. Er und seine Frau fingen an, an die Haustür zu klopfen und lautstark nach den Bewohnern – ein Ehepaar und ihre zwei erwachsenen Söhne – zu rufen. "Zu dritt konnten sie sich dann recht schnell ins Freie retten – aber von einem der Söhne fehlte jede Spur."
Nur Sekunden später sei er bereits in dem völlig verrauchten Haus gewesen. "Es stimmt wirklich, dass man in solchen Momenten aufhört nachzudenken. Ich bin einfach hineingerannt und die Stiege rauf." Obwohl er zuvor nie in dem Haus gewesen war, hätte er glücklicherweise instinktiv sofort die richtige Tür geöffnet.
111 Feuerwehrkräfte bei Brand in Obertrum gefordert
"Da hab ich ihn gleich in dem ganzen Rauch am Boden liegen sehen, bin sofort hin und habe ihn schnellstmöglich rausgebracht." Als er mit dem Verletzten das Freie erreichte, seien bereits etliche Feuerwehrfahrzeuge vor Ort gewesen, erzählt er. Insgesamt 111 Feuerwehrleute mit 19 Fahrzeugen sowie 20 Kräfte des Roten Kreuzes waren damals bei dem Brand im Einsatz.
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"Draußen hat dann mein Hirn wieder die Führung übernommen. Da hab ich erst gesehen, dass der Gerettete schwere Verbrennungen an den Händen hatte", erzählt der Lebensretter. Der schwerverletzte 53-Jährige wurde nach der Erstversorgung vor Ort per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen – die drei anderen Bewohner wurden vom Roten Kreuz zur Abklärung ins Spital gebracht.
"Als hätte man einen Schalter umgelegt"
Die Entscheidung, in das brennende Haus zu laufen, habe er nicht bewusst getroffen. "Das ist einfach passiert, als hätte man einen Schalter umgelegt. Ich wusste nur, dass die älteren Bewohner nicht wieder hineinkonnten." Ob man sich seine Zivilcourage zum Vorbild nehmen sollte, lässt Iseinoski bewusst unbeantwortet. "Wer weiß, vielleicht hab ich auch alles falsch gemacht und hatte einfach nur riesiges Glück", schmunzelt er.
Für seinen Einsatz als Lebensretter wurde der Flachgauer am Mittwoch mit dem Lebensrettungs-Verdienstzeichen des Landes Salzburg ausgezeichnet. Bei der feierlichen Ehrung wurden 23 weitere besondere Persönlichkeiten für ihr Engagement geehrt.
(Quelle: salzburg24)


















