Für Haustierbesitzer:innen ist es eine Albtraumvorstellung, für eine Familie aus Koppl (Flachgau) wurde es Realität: Ihre geliebte Katze „Elli“ wurde kürzlich mit einem Luftdruckgewehr angeschossen. „Der Darm wurde fünf Mal durchlöchert. Zuerst haben wir das gar nicht bemerkt. Das hat sich erst durch eine Entzündung und eine Untersuchung beim Tierarzt gezeigt. Plötzlich konnte sie nicht mehr gehen“, schildert die Katzenbesitzerin, die anonym bleiben möchte, am Freitag im S24-Interview.
"Elli" kämpft zwei Tage ums Überleben
Es folgte eine Notoperation, bei der 30 Zentimeter vom Darm des Tieres entnommen worden seien. Zwei Tage war die braun-schwarz-getigerte Katze in Intensivbehandlung, jedoch konnte sie nicht mehr gerettet werden. „Sie war ein Familienmitglied und wir haben alles versucht. Aber wir mussten sie Ende Oktober einschläfern lassen.“ Wann genau die vierjährige „Elli“ angegriffen wurde, könne man nicht eindeutig sagen. Denn Katzen lassen sich Verletzungen oft längere Zeit nicht anmerken. Sind keine äußerlichen Anzeichen zu erkennen, könnten viele Leiden unbemerkt bleiben.
Nachbarskatze vor einem Jahr angeschossen
Was die Flachgauerin besonders beunruhigt: Vor einem Jahr sei bereits eine Nachbarskatze in der Ortschaft Willischwand angeschossen worden. Weil diese gehinkt hat, wurde sie rasch operiert und überlebte. „Es kann nicht sein, dass jemand auf ein Tier schießt. Es sind Lebewesen. Dass das zwei Mal in der gleichen Straße passiert, ist sehr kurios. Und das in einem kleinen Ort, in dem jeder jeden kennt.“
Polizei ermittelt
Wegen des Verdachts der Tierquälerei wurde eine Anzeige erstattet. Die Ermittlungen laufen, bestätigt eine Pressesprecherin der Polizei. „Ellis“ Besitzerin bittet jedenfalls die Menschen in der Umgebung, aufmerksam zu sein und sich bei der Polizei zu melden, falls ihnen etwas auffällt. Sie befürchtet, dass noch weitere Tiere betroffen sein könnten.
Ein kleiner Trost bleibt der Familie: Eines von „Ellis“ Babys – der kleine „Socki“ – lebt ebenfalls bei ihnen. Weil er sehr auf seine Mama fixiert gewesen sei, habe er sich anfangs sehr schwergetan. Mittlerweile gehe es aber bergauf und er erhole sich.
Ähnlicher Vorfall in St. Johann im Pongau
Vor rund zwei Wochen ereignete sich in St. Johann im Pongau ein ähnlicher Vorfall wie in Koppl. Die Tierhilfe Felicita nahm einen Kater auf, der ebenfalls mit einem Luftdruckgewehr angegriffen worden war. Sechs Projektile steckten noch im Körper des Tieres.
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(Quelle: salzburg24)