Ehrgeiziges Programm

dm dreht in Salzburger Zentrale Gashahn zu

Das neue dm dialogicum in Salzburg wird kurzfristig mit Brunnenanlagen zum Heizen und Kühlen nachgerüstet. Im Bild: Andrea Renezeder (Managerin Expansion international) und dm-Geschäftsführer Thomas Köck.
Veröffentlicht: 20. September 2022 15:46 Uhr
Die Drogeriemarktkette dm dreht in der Energiekrise in der Zentrale in Salzburg sowie im Verteilerzentrum in Enns den Gashahn zu. Dafür wird auf Geothermie und Solarenergie umgerüstet.
SALZBURG24 (mem)

Auch in den Filialen läuft ein ehrgeiziges Programm zur Umrüstung: Drei Viertel der österreichischen Filialen (282 von 386 Standorte, 73 Prozent) sind bereits gasfrei, weitere 69 (18 Prozent) sollen zügig auf alternative Energieträger umgestellt werden, teilt dm in einer Aussendung am Dienstag mit.

Solaranlagen auf dm-Filialen im Testbetrieb

In Österreich setze dm seit zwölf Jahren ausschließlich auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen, 2019 wurden 10.000 Quadratmeter Photovoltaikanlagen auf dem dm Verteilzentrum Enns installiert, erste Solaranlagen auf Filialen sind im Testbetrieb. Dazu würden umfangreiche Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs durch millionenschwere Investitionen in neue Technologien und Gebäudedämmung sowie durch Bewusstseinsbildung bei den dm Mitarbeiter:innen kommen.

Zentrale und Verteilzentrum im Winter gasfrei

Bereits im November sind laut Aussendung im Verteilzentrum Enns neue Wasserwärmepumpen für Heizung und Kühlung einsatzbereit, das neue "dm dialogicum" in Wals-Siezenheim (Flachgau) werde kurzfristig mit Brunnenanlagen zum Heizen und Kühlen nachgerüstet. Diese sollen mit Jahreswechsel in Betrieb gehen und für die derzeit 104 Filialen, die noch ganz oder teilweise mit Gas versorgt werden, sei ein ehrgeiziger Masterplan zur Umrüstung in Angriff genommen worden.

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"An unseren Zentralstandorten – dem 'dm dialogicum' in Salzburg und dem Verteilzentrum Enns – schaffen wir so innerhalb weniger Monate einen Systemwechsel: Die neuen Brunnenanlagen ergänzen die bereits vorhandenen Kapazitäten aus Ökostrom und Sonnenkraft; Gas beziehungsweise Fernwärme sind dann nur mehr ein Back-up für Störfälle", berichtet dm-Geschäftsführer Thomas Köck in der Aussendung.

In Filialen nur mehr Teilbereiche mit Gas

"In den Filialen ist die Umrüstung komplizierter: Aktuell nutzen wir noch in 104 von 386 Filialen in irgendeiner Form Gas – oft jedoch nur isoliert, zum Beispiel für den Torluftschleier an den Eingangstüren, sodass einerseits die Mengen klein und andererseits eine Umrüstung technisch relativ einfach möglich ist", so Thomas Köck. Filialen, die derzeit noch Gas nutzen, werden bei Umbaumaßnahmen vorgereiht, um den endgültigen Ausstieg zu beschleunigen.

Einige wenige Läden, die technisch nicht umrüstbar sind, sollen auf „grünes Gas“ umgestellt werden. Letztlich könnte eine Anzahl von rund 10 Filialen am Gasnetz verbleiben, weil die Energie durch den Vermieter bereitgestellt wird und dieser nicht zum Wechsel bewogen werden kann.

Gas für Bereiche, "wo es noch keine Alternativen gibt"

Allein im Verteilzentrum Enns würden durch die Wärmepumpen jährlich 2 Millionen Kilowattstunden von Gas auf erneuerbare Energie umgestellt und damit rund 880 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Knapp eine weitere Million Kilowattstunden und rund 412 Tonnen CO2 bringt die Nachrüstung am Zentralstandort Salzburg-Wals. Parallel zu den ehrgeizigen Vorhaben in Österreich sollen auch in den anderen mittel- und südosteuropäischen dm Ländern vergleichbare Programme gestartet werden. "Beim Ausstieg aus Gas geht es uns um ökologische Aspekte, es geht uns um Versorgungssicherheit und Kalkulierbarkeit, es geht aber auch um die Tatsache, dass jeder Haushalt und jedes Unternehmen sein Bestes geben muss, damit wir in Österreich in Summe über den Winter kommen und dort genug Gas haben, wo es noch keine Alternativen gibt", betont dm-Geschäftsführer Thomas Köck.

(Quelle: salzburg24)

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