„Die Bauern sind stolz, dass sie ihre Milch liefern können und auf die Produkte, die daraus entstehen“, erzählt der Obmann der Käsegenossenschaft Elixhausen, Herrmann Frauenlob, stolz während des SALZBURG24-Lokalaugenscheins. Hört man ihm und Geschäftsführer Peter Rehrl über ihren Heumilchkäse sinnieren, versteht man schnell, welche Leidenschaft und wie viel Knowhow in dem Betrieb seit der Gründung 1928 steckt.

Flachgauer Milch für Flachgauer Käserei
Insgesamt 30 Bauern aus Anthering, Elixhausen, Obertrum und Seekirchen (alle Flachgau) gehören der Genossenschaft an und liefern jährlich insgesamt sechs Millionen Liter Milch in die Käserei. 75 Prozent davon sogar in Bio-Qualität. Daraus produzieren die neun Mitarbeiter, jährlich 60 Tonnen Butter und neun verschiedene Sorten Käse, mit Fokus auf Emmentaler. „Der Emmentaler ist unsere Hauptsorte. Davon produzieren wir 400.000 Kilogramm pro Jahr“, erzählt der Landwirt stolz. „Unsere Bio-Molke wird mittlerweile sogar als Baby-Nahrung nach China exportiert“, so Frauenlob. Gleichzeitig prostet uns ein Mitarbeiter mit einem Glas genau dieser Molke zu. „Gsund“.

Vertrauen in Regionalität
Während uns Frauenlob und Rehrl durch ihren handwerklichen Betrieb führen und die Produktionsschritte detailgenau erklären, bleibt Zeit, um über die Wertigkeit von regional hergestelltem Käse zu philosophieren. Wie bei vielen Lebensmitteln, sei den meisten Konsumenten gar nicht klar, wie sie hergestellt werden und was dahintersteckt. „Der Großteil der Konsumenten schaut nur auf den Preis. Aber seit dem letzten Jahr hat sich viel geändert, Regionalität hat einen Push bekommen. Besonders Leute ab 30 schauen wieder auf die Wertigkeit. Beim Käse sind das meist Frauen“, weiß Frauenlob.
Wir haben den Geschmack verlernt
Während Rehrl genussvoll den Reifegrad des jungen Emmentalers prüft, spricht Frauenlob das Thema Geschmack an: „Emmentaler ist gerade bei den Jungen nicht mehr so gefragt. Gleichzeitig haben wir aber den Geschmack verlernt, können mit der großen Käsevielfalt nichts mehr anfangen.“ Diese wird in vielen Supermärkten jedoch schon fast inflationär angeboten. „Damit kann ich wenig anfangen, bin selbst schon fast erschlagen. Nur die Käsetheke gefällt mir“, so der 54-Jährige.
Käse-Preise für Kunden nicht mehr nachvollziehbar
Viel mehr ärgert die Flachgauer Käse-Produzenten allerdings die Preisgestaltung. Denn durch zu billige Supermarkt-Preise seien jene, die kleinere Käsereien machen müssen, für die Kunden gar nicht mehr nachvollziehbar. Die Schere klaffe zu weit auseinander. „Daher fahren wir die Spezialschiene und müssen unser Klientel selbst finden“, schildert der Genossenschafts-Obmann.
Mit den benachbarten Produzenten Wörle (Henndorf) und SalzburgMilch (Stadt Salzburg) arbeite man freundschaftlich zusammen. Man sieht sich eher als Mitbewerber, denn als Konkurrenz. Der Erfolg gibt der letzten Käserei-Genossenschaft im Flachgau auch recht. Aber was Frauenlob noch wichtiger ist: „Wir können gesund und nachhaltig wirtschaften!“
(Quelle: salzburg24)