Förderung junger Talente

Salzburger "Lern.Film.Studio" streicht renommierten Journalistenpreis ein

Jugendliche gemeinsam mit Leiterin Susanne Radke bei der Arbeit an "Lern.Film.Studio"-Projekten.
Veröffentlicht: 16. Juni 2025 13:08 Uhr
Die Initiative "Lern.Film.Studio" aus Wals-Siezenheim wurde am Donnerstag vom Österreichischen Journalist:innen Clubs für ihre innovative Verbindung von Jugendarbeit und Journalismus geehrt – trotz starker Konkurrenz etablierter Medienhäuser.

Der Österreichische Journalis:innen Club (ÖJC) hat am vergangenen Donnerstag seine Journalistenpreise vergeben. Unter den Gewinnern: Die Salzburger Initiative "Lern.Film.Studio", die Jugendlichen professionelle Medienarbeit ermöglicht. Wir haben mit Geschäftsführerin Susanne Radke darüber gesprochen, warum sich ein kleiner Verein auch gegen große Medienhäuser durchsetzen konnte und wie "Lern.Film.Studio" von einem Preis, für den es kein Geld gibt, dennoch profitiert.

Salzburger Verein schafft es unter Top Fünf

28 Einreichungen aus dem deutschsprachigen Raum gab es heuer für den "New Media Journalism Award". Unter den fünf Finalisten schaffte es "Lern.Film.Studio" mit Sitz in Wals-Siezenheim (Flachgau) schließlich auf Platz drei. Parallel dazu wurde dem Verein aber auch ein Sonderpreis verliehen: Der "Award of Hope". Die Begründung liegt in der besonderen Natur der Initiative, erklärte die Jury. Sie sei eine "lebendige Investition in Medienkompetenz und demokratische Bildung". Denn: Der Verein verbindet Jugendarbeit mit Journalismus und lässt junge Menschen aus Salzburg unter Anleitung von Profis eigene Dokumentarfilme und Nachrichtensendungen drehen. Von der Recherche bis zum fertigen Video machen die jungen Journalist:innen alles selbst. "Dieses professionelle Learning by Doing ist, soweit ich weiß, einzigartig", betont Radke. Sie sei dennoch erstaunt gewesen, dass ihr Verein es überhaupt unter die Finalisten geschafft hat.

Wie "Lern.Film.Studio" arbeitet

"Angeschafft" werde den jungen Menschen bei "Lern.Film.Studio" nichts, sie bekämen lediglich das nötige Know-how vermittelt und professionelles Equipment zur Verfügung gestellt, schildert die Initiatorin. Auch in der Themenwahl seien die Jugendlichen weitgehend frei. So gingen 25 Teenager:innen aus Österreich und Bosnien im vergangenen Jahr etwa der Frage nach, wie man junge Menschen für Demokratie in Europa begeistern kann und warum Pluralismus die Grundlage für eine gesunde europäische Demokratie ist. Im selben Jahr zeigten 17 Jugendliche mit und ohne Behinderung ihren Schul- und Berufsalltag.

Bildergalerien

Aktuell sind zwei neue Projekte in der Planungsphase, wie Radke verrät: Einerseits wolle man sich dem Thema KI und Arbeit widmen, andererseits die Frage stellen, wie inklusiv unsere Demokratie wirklich ist. Interessierte können sich bereits über die Kontaktseite bewerben. Willkommen sind ausdrücklich alle Teenager:innen, "besonders auch Jugendliche mit Migrationshintergrund oder mit Beeinträchtigungen", betont Radke.

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Geld gibt es für den Award nicht. "Der Preis hilft uns aber trotzdem weiter", meint die Geschäftsführerin. Man bemühe sich immer um Fördergelder. Mit Auszeichnungen wie dieser habe man ein Argument mehr, warum man gefördert werden sollte.

Der "New Media Journalism Award"

Der "New Media Journalism Award" wird seit 2006 vom ÖJC für hervorragende journalistische Leistungen im Bereich Online-Journalismus vergeben. Ausgezeichnet werden Publikationen wie etwa Blogs oder Websites, die durch innovative technische oder kreative Lösungen herausragen und die gesellschaftliche Debatte durch ihre Arbeit bereichern. Preisgelder werden keine ausgeschüttet.  Wer gewinnt, entscheidet eine Fachjury von 14 Personen unter Leitung von ÖJC-Vizepräsident John Herzog. 

(Quelle: salzburg24)

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