Klappe, die Erste

Jugendliche aus Salzburg und Sarajevo kämpfen mit Filmprojekt für Demokratie

In der Walserfeldhalle haben Jugendliche ihr Filmprojekt zu "Young Identities" vorgestellt.
Veröffentlicht: 23. September 2024 15:10 Uhr
Wie kann man junge Menschen für Demokratie in Europa begeistern? Genau dieser Frage sind 25 Jugendliche aus Österreich und Bosnien mit dem Filmprojekt „Young Identities“ nachgegangen. Wir waren bei der Trailer-Vorstellung am Freitag dabei.
Moni Gaudreau

25 Jugendliche aus Österreich und Bosnien arbeiten derzeit an einem Filmprojekt namens „Young Identies“. Damit wollen sie zeigen, wie künftig Jugendliche für Demokratie in Europa begeistert werden können. Am vergangenen Freitag haben die Teilnehmer:innen ihr Projekt in der Walserfeldhalle in Wals (Flachgau) den Medien vorgestellt. Wir waren mit dabei und haben uns ihr Ergebnis angesehen.

Angefangen hat das Projekt im Frühjahr 2023, das erste Mal getroffen haben sich die Teilnehmer:innen und Teilnehmer im Mai 2023 in Bosnien. Unter den Fittichen des Salzburger Vereins Lern.Film.Studio lernten die Jugendlichen mehr über Kameraführung, Skripte und Co. An sechs Tagen im Februar und Juni dieses Jahres wurde gemeinsam in Sarajevo gefilmt.

Worum geht es nun konkret im Film? Ein mürrischer, böser König will in seinem Reich keine Demokratie einführen. Der Hofnarr wollte die Königin, die sich zurückhaltend ihrem Mann fügte, von ihrer Wehmut befreien. Passieren sollte das, indem er ihr die Vielfalt und Buntheit der Bewohnerinnen und Bewohner zeigt.

Jugendliche arbeiten freiwillig an Filmprojekt

Was sich nach einer Menge Arbeit anhört, ist es auch. Die Jugendlichen arbeiten an dem Projekt freiwillig und außerhalb der Schulzeiten. Warum? „Weil ich meine Fertigkeiten rund um das Filmemachen verbessern will“, sagen zum Beispiel Leonie und Samuel. Die 18-jährige Tarik wollte dadurch ihren Lebenslauf für die Zukunft aufhübschen.

Für alle dürfte sich das Projekt jedenfalls gelohnt haben. Das Kennenlernen neuer Menschen aus einer anderen Kultur war für viele das coolste Erlebnis. „Es war schön anzusehen, wie Stereotypen gebrochen wurden und alle an Lebenserfahrung dazugewonnen haben“, schwärmt der 21-jährige Dino aus Bosnien.

In einer Diskussionsrunde direkt nach der Filmvorstellung wurde gefragt, was den Österreicher:innen beim Besuch in Bosnien am meisten in Erinnerung geblieben ist. Mit Antworten wie die „Spuren vom Krieg“, „Zigaretten“ und „viele Tauben“ zeigte sich so manch bosnischer Jugendliche traurig. Daraufhin erinnerten sich die Österreicher:innen an den guten Kaffee, die Gemeinsamkeiten beim Essen und, wie Menschen mit unterschiedlichen Religionen und Kulturen in Bosnien zusammenleben.

„Über Demokratie reden am wichtigsten“

Das aufgeschlossene Zusammenleben sahen viele Jugendliche auch als Weg, wie eine „gesunde Demokratie“ in Europa möglich sein kann. „Das Wichtigste ist, einfach über Demokratie zu reden. In der Schule, mit Freunden, in der Familie“, denkt die 18-jährige Leonie. Tarik und Samuel wünschen sich, dass Demokratie und Politik im Allgemeinen für Junge „interessanter gemacht“ wird. Wie kann es interessanter werden? „Hoffentlich mit unserem Film“, hält Dino abschließend fest.

Noch ist der Film nicht fertig. Bis Ende des Jahres sollen alle Aufnahmen zusammengefügt werden. Anfang 2025 soll der Film jedenfalls in Schulen gezeigt werden. Ob er auch in die Kinos kommt, sei laut Susanne Radke, Gründerin des Vereins Lern.Film.Studio, noch eine Frage des Geldes.

(Quelle: salzburg24)

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