Flachgau

Kreuzotter soll langfristig geschützt werden

Der für die Kreuzotter geeignete Lebensraum schrumpft immer weiter, und die Restbestände sind heute zu einem großen Teil nicht mehr miteinander verbunden.
Veröffentlicht: 29. Juli 2013 11:59 Uhr
Nach dem Salzburger Naturschutzgesetz ist die Kreuzotter eine vollkommen geschützte Art. Die Naturschutzabteilung des Landes erhebt in einer mehrjährigen Untersuchung Daten über die aktuelle Verbreitung dieser Schlangenart im Flachgau sowie zum Gefährdungspotenzial an diversen Standorten.

Darauf basierend sollen Schutzmaßnahmen zur langfristigen Erhaltung der Kreuzotternpopulation formuliert werden. Da die Kreuzotter ein teilweise recht verstecktes Leben führt, sind auch Hinweise aus der Bevölkerung ein wichtiger Ansatzpunkt für die Kartierung. Die Naturschutzabteilung ersucht daher, Beobachtungen von Kreuzottern im Flachgau an den für das Projekt zuständigen Biologen, Werner Krupitz, mit möglichst genauer Ortsangabe und am besten mit Belegfoto per E-Mail an w.krupitz@gmx.at zu melden.Die Kreuzotter, die einzige Giftschlange in Salzburg, wird zirka 50 bis 85 Zentimeter lang. Sie ist variabel gefärbt, meist weist sie ein deutliches Zacken- bzw. Rautenmuster auf dem Rücken auf, es gibt aber auch schwarze Tiere. Der Kopf ist relativ schmal und nur wenig vom Körper abgesetzt, die dunklen Pupillen sind schlitzförmig und stehen senkrecht. Die Kreuzotter wird oft mit der ungiftigen Schlingnatter verwechselt, die ebenfalls eine dunkle Rückenzeichnung hat.

Kreuzotter ist einzige Giftschlange in Salzburg

Während der Anblick einer Kreuzotter in den alpinen Bereichen Salzburgs wohl niemanden überraschen wird, ist größtenteils unbekannt, dass unsere einzige Giftschlange früher auch in den tieferen Lagen und im Alpenvorland weit verbreitet war. Durch die starke Verfolgung bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie die Lebensraumzerstörung steht die Kreuzotter heute auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Während die Gebirgspopulationen noch als vergleichsweise stabil gelten, ist der Bestand dieser Art im Alpenvorland viel stärker gefährdet.

Lebensraum der Kreuzotter schrumpft

Im Alpenvorland bewohnt die Kreuzotter einerseits Moorgebiete und deren Umgebung, aber auch strukturierte Waldränder und Lichtungen. Gemeinsam ist diesen Lebensräumen vor allem ein Reichtum an verschiedenartigen Strukturen, die den Bedürfnissen der Kreuzotter nach geeigneten Verstecken, Sonnplätzen und zur Nahrungssuche gerecht werden. Leider ist heute bis auf wenige Reste der Großteil der ehemals weitläufigen Feuchtgebiete im Norden des Landes Salzburg trockengelegt oder durch frühere Abtorfung in ihrem Gleichgewicht gestört. Von der Kreuzotter genutzte Strukturen wie Hecken und Einzelbüsche sind in der stark genutzten Kulturlandschaft des nördlichen Landesteiles weitgehend ausgeräumt. Der für die Kreuzotter geeignete Lebensraum schrumpft dadurch immer weiter, und die Restbestände sind heute zu einem großen Teil nicht mehr miteinander verbunden. Die daraus folgende Isolation der Kreuzotterpopulationen bringt die Gefahr von genetischer Verarmung und damit womöglich weitere Schwächung durch Inzucht mit sich, so Biologe Werner Krupitz.

Untersuchung soll Verbreitung feststellen

Ziel der laufenden Untersuchung sei es daher festzustellen, wie die aktuelle Verbreitung der Kreuzotter im Salzburger Alpenvorland sei und wie die Art dort am effektivsten geschützt werden könne, betonte Krupitz. Da viele der bekannten Nachweise im Untersuchungsgebiet bereits mehr als zehn Jahre zurückliegen, ist der erste Schritt eine gründliche Kartierung im Alpenvorland Salzburgs. Dafür werden in der bis 2014 laufenden Untersuchung sowohl alte Nachweise der Kreuzotter kontrolliert, als auch potenzielle Kreuzotternlebensräume, die noch ohne Nachweis sind, auf Vorkommen untersucht. Um die Art langfristig schützen zu können, werden die während der Untersuchung von den Kreuzottern genutzten Strukturen festgehalten und Möglichkeiten für Strukturverbesserungen in Kreuzottergebieten ausgewiesen. Solche Strukturverbesserungen umfassen beispielsweise Altgrasstreifen als Versteckplatz oder Auslichtung zugewachsener Bereiche. Wenn möglich sollen auch spezifische Gefährdungsursachen für die einzelnen Populationen festgehalten werden. Das Untersuchungsprojekt wird vom Land Salzburg und der EU finanziert.

(Quelle: salzburg24)

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