In vorangegangenen Verhandlungen habe die Geschäftsführung Wünsche des Betriebsrates akzeptiert, eine Gesamtübereinkunft sei aber nicht erreicht worden. Nun werde man der Schlichtungsstelle, deren Anrufung die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) am Montag angekündigt hatte, den eigenen Standpunkt darlegen.
Roco: Kündigungen betreffen Niederösterreich
Mit dem Abbau der Arbeitsplätze in Gloggnitz und der Verlagerung des Spritzgusses in die Slowakei im Herbst werde der deutliche Verlust im operativen Bereich der gesamten Gruppe stark reduziert, parallel werde der neue Standort in Vietnam ausgebaut, teilte die Geschäftsführung weiter mit. So soll es möglich sein, 2021 ein ausgeglichenes Ergebnis zu erwirtschaften.
Der "bedauerliche Schritt" in Gloggnitz sei dafür eine notwendige Voraussetzung, betonte die Modelleisenbahn Holding. Der Standort bleibe auch mit den verbleibenden 50 Arbeitsplätzen das technische Kompetenzzentrum der Gruppe. Weitere Kündigungen in Österreich seien "nicht notwendig".
Modelleisenbahn Gruppe beschäftigt 900 Mitarbeiter
Grießner erinnerte, dass das Unternehmen sich schon bei der Bekanntgabe des Personalabbaus bereit erklärt habe, soziale Härtemaßnahmen abzufedern. Bei den Verhandlungen habe man einer von der Arbeitnehmervertretung geforderten Summe zugestimmt, der Betriebsrat, der laufend über die schwierige Situation informiert gewesen sei, habe jedoch seine Forderung widerrufen. "Wir werden unseren Standpunkt jetzt vor der Schlichtungsstelle darlegen und sind überzeugt, dass es zu einer tragbaren Lösung für alle kommen wird", betonte der Geschäftsführer.
Die Modelleisenbahn Gruppe mit Sitz in Bergheim bei Salzburg ist mit den Marken Fleischmann und Roco nach Unternehmensangaben der europäische Marktführer im Segment Gleichstrom sowie die Nummer zwei für Modelleisenbahnen in Europa. Aktuell beschäftigt sie in fünf Ländern 900 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von 49 Mio. Euro (2017).
(APA)
(Quelle: salzburg24)