Himmelskörper sehr nahe

Salzburger Sternwarte macht Jagd auf grünen Kometen

Veröffentlicht: 01. Februar 2023 11:44 Uhr
Der grüne Komet mit der Bezeichnung C/2022 E3 (ZTF) zieht aktuell vergleichsweise nahe an der Erde vorbei und ist mit freiem Auge zu sehen – sofern das Wetter mitspielt. Auf der Jagd nach Aufnahmen der Himmelserscheinungen sind auch Astro-Fotografen der Salzburger Sternwarte am Haunsberg.

Seit einiger Zeit beschäftigt der Komet C/2022 E3 (ZTF) Interessierte weltweit. Am heutigen Mittwoch kam das Himmelsobjekt der Erde bis auf 42 Millionen Kilometer nahe. Die Beobachtung des grünen Kometen von Salzburg aus ist dabei wetterbedingt etwas schwierig. „Unsere Astro-Fotografen sind aber dran, hoffentlich kommt dabei auch etwas heraus“, sagt Astronom Helmut Windhager von der Salzburger Sternwarte am Haunsberg (Flachgau) im Gespräch mit SALZBURG24.

Grüner Komet ist unserer Erde so nah wie nie

Ein spektakuläres Phänomen ist derzeit am Nachthimmel zu beobachten: Ein grüner Komet namens C/2022 E3 (ZTF) zieht an uns vorbei – und die Entfernung zur Erde war noch nie so gering. Sofern das …

Grüner Komet mit freiem Auge zu sehen

Mit einer scheinbaren Helligkeit einer Magnitude von fünf bis sechs ist der Komet grundsätzlich mit dem freien Auge zu erkennen. Zum Vergleich: Helle Sterne erreichen eine Magnitude von etwa eins bis zwei. „Im Bereich der Sternwarte kann man den Kometen schon erkennen, weil es hier dunkel ist“, so der Astronom.

 

Astronom empfiehlt Feldstecher mit Stativ

Schon mit einem Fernglas mit etwa zehn- bis zwölffacher Vergrößerung sei man gut ausgestattet, um C/2022 E3 sehen zu können. Windhager empfiehlt allerdings, ein Stativ zu verwenden. „Sehen kann man den Kometen, indem man vom Polarstern aus in Richtung Sternenbild des Stiers geht.“ Auch Sternen-Apps für das Smartphone können beim Auffinden helfen.

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So entsteht der grüne Schweif

Wer den Kometen mit dem freien Auge beobachtet, wird den grünen Schweif höchstwahrscheinlich nicht erkennen. Die grüne Farbe wird erst aufgrund der Belichtung in Fotografien erkennbar. Der Schweif entsteht durch die Nähe zur Sonne, die die Oberfläche des Himmelskörpers – der weitgehend aus Eis und Mineralien besteht – auftaut. Der Schweif aus Staub und Gas bildet sich dabei weg von der Sonne, nicht in Flugrichtung, teilt Windhager mit.

C/2022 E3 hat Durchmesser von einem Kilometer

Mit einem Durchmesser von einem Kilometer ist C/2022 E3 sehr klein und der Grund dafür, warum man den Kometen erst so spät entdeckte. Mit einer Distanz von 42 Millionen Kilometer kommt das Objekt der Erde heute sehr nahe. Zum Vergleich, die Sonne ist 150 Millionen Kilometer entfernt, das Licht von C/2022 E3 braucht immer noch etwa drei Minuten bis zur Erde.

Grüner Komet entfernt sich von Erde

In den nächsten Tagen wird sich der grüne Komet wegbewegen. „Er bleibt uns aber noch ein bisschen erhalten und kann in etwa die nächsten zehn Tage noch beobachtet werden“, freut sich Astronom Windhager. Bliebt zu hoffen, dass dann auch das Wetter mitspielt und das helle Licht des Mondes beim Beobachten von C/2022 E3 nicht allzu sehr die Sicht nimmt.

(Quelle: salzburg24)

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