Flachgau

Schloss Klessheim: Mehr als 14 Millionen Euro fließen in Sanierung

Veröffentlicht: 22. Juni 2017 09:59 Uhr
Seit dem Frühjahr 2015 wird das Schloss Klessheim saniert. Auch dieses Jahr gehen die Arbeiten noch weiter, vor allem das undichte Dach steht auf dem Programm. Wir geben euch einen Überblick.
SALZBURG24 (Florian Gann)

Am Beginn der Maßnahmen stand 2015 die Errichtung von zwei Anbauten an der Rückseite des Gebäudes. Das Schloss Klessheim wurde durch die Zubauten an der Westfassade - soweit möglich - von funktionalen und technischen „Nebenräumen“ befreit. Durch das Aussiedeln von Infrastruktur in die Zubauten wurde der Öffentlichkeit mehr Fläche des Schlosses zugänglich gemacht, berichtete das Casino Salzburg in einer Aussendung. Vor der Sanierung waren dies etwa 40 Prozent des Gebäudes, jetzt stehen den Gästen rund 60 Prozent zur Verfügung.

Überblick: Sanierungsphase 2 2017/2018

  • Sanierung von Dach und Dachstuhl zur Sicherung der Gebäudesubstanz
  • Fassaden-Sanierung – Facelifting Außenbereiche
    • Sanierung der historischen Holzfenster
    • Sanierung und Herstellung der historischen Stuckatur aus Gips
    • Säuberung von Brüstung, Sockel und Fenstereinfassungen
    • Malerarbeiten auf Basis einer Analyse der historischen Farbschichten
    • Erneuerung Bleche
  • Erneuerung Wassertechnik Triton-Brunnen
  • Sanierung Elektro-Anlagen im Verwaltungsgeschoß

Das wurde in Phase 1 abgeschlossen

  • Generalsanierung des Schlosses
  • Fluchtwege
  • Brandschutz
  • Herstellung der Barrierefreiheit
  • Nichtraucherschutz
  • Erweiterung der Kapazitäten:
    • Schaffung von zusätzlichen, hochwertigen Publikumsflächen
    • Schaffung von Restaurant- und Veranstaltungsflächen
    • Neuer Veranstaltungsbereich „Casino Lounge“ mit 330 m² inklusive Event-Bar
  • Vollklimatisierung des historischen Gebäudes (Neuerrichtung einer Klimaanlage auf zirka 120 m²)
  • Neuerrichtung einer Elektroanlage (Stark- und Schwachstrom)
  • Neuerrichtung von Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsinstallationen
  • Berücksichtigung aller sicherheitstechnischen Aspekte (Brandschutz, Brandabschnitte, Brandmeldeanlage, Fluchtwegsituation, …)
  • Wiederinstandsetzung der Wandflächen mit hochwertigen Wandbespannungen aus Stoff und Berücksichtigung der Brandschutzrichtlinien
  • Sanierung aller Böden, Wände und Decken
  • Wiederherstellung des historischen Zustandes nach den Grundprinzipien der Energieeffizienz
  • Facelifting Innenbereiche

Der Denkmalschutz und die schwierige Farbwahl

Für die Farbwahl der Fassade fand eine Bestandsanalyse der historischen Farbschichten statt. Diese bildete die Grundlage für die Auswahl des Farbmaterials und der Farben. Damit wird eine weitest mögliche Annährung an das originale Erscheinungsbild des Schlosses aus dem 18. Jahrhundert gewährleistet. Der Sockel, die Brüstungen und Fenstereinfassungen wurden von Bewuchs und Ablagerungen der letzten Jahrzehnte befreit. Damit kann der „Untersberger Marmor“ nun seine volle Strahlkraft entfalten, besonders an den Brüstungen. Viel Liebe und Engagement steckt in der Wiederherstellung der historischen Stuckaturen aus Gips. Frostschäden an den Stuckelementen konnten in detailreicher Handarbeit entsprechend dem historischen Original wieder aufgebaut werden und bringen die Konturen und Tiefe der Figuren nun voll zur Geltung.

Schloss Klessheim: Undichtes Dach

Aufgrund regelmäßiger Wasserschäden durch das undichte Dach war ein kompletter Austausch der Eindeckung erforderlich. Das Wasser hatte auch schon einige Holzträger des Dachstuhls beschädigt, die ebenfalls ersetzt wurden. Ziel war aber, den historischen Dachstuhl zu erhalten.

Historische Fenster werden aufwendig restauriert

Die historischen Holzfenster wurden ausgebaut, in der Steiermark von Spezialisten generalsaniert und wieder originalgetreu eingebaut. Alle Farbschichten wurden bis auf den Holzgrund entfernt und neu aufgebaut. Im Zuge mehrerer Sanierungen im letzten Jahrhundert kam es zu unterschiedlichen Farbgebungen, die jetzt wieder auf ein einheitliches Erscheinungsbild angepasst werden konnten.

Auch der Brunnen wurde überarbeitet. Die Wassertechnik des Triton-Brunnens war durch starke Verkalkungen nicht mehr funktionstüchtig. Diese wurde komplett neu installiert.

Das Schloss Klessheim ist im Besitz des Land Salzburg. Dieses Maßnahmenbündel ist die Voraussetzung für eine langfristige behördenkonforme Betriebsführung durch einen Mieter. Gleichzeitig werden auch die hohen Qualitätsansprüche der Gäste an einen Besuch in einem Barockschloss erfüllt. Casinos Austria sichert die historische Substanz und steigert darüber hinaus nachhaltig den Wert des Gebäudes.

„Es ist uns mit viel Liebe und Engagement gelungen, dieses historische Juwel Salzburgs wieder in einen seiner Geschichte würdigen Zustand zu versetzen. Die letzten Jahre haben wir uns auf die Innenbereiche konzentriert und die Räumlichkeiten optisch wie technisch auf den letzten Stand gebracht. Jetzt ist auch von außen erkennbar, an welch außergewöhnlichem Ort wir arbeiten dürfen. Das macht mich sehr stolz“, erklärt Direktor Wolfgang Haubenwaller in einem Statement.

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(Quelle: salzburg24)

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