In der neuen Großküche in der Schwarzenbergkaserne wird nicht nur für Soldat:innen in Wals-Siezenheim gekocht, sondern für fünf weitere Kasernen im Bundesland. Insgesamt werden täglich 2.200 Portionen produziert. Am Donnerstag wurde der Neubau feierlich eröffnet.
„Ohne Mampf kein Kampf“, mit diesen Worten im Bundesheer-Chargon eröffnete Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) heute Vormittag die neue Regionalküche in der Schwarzenbergkaserne. Nicht ganz zu Unrecht, denn mit dem „Mampf“ aus Wals-Siezenheim (Flachgau) wird ein ganzes Bundesland satt. Knapp zwei Jahre nach dem Spatenstich wurde das insgesamt 31 Millionen Euro teure Projekt vollendet und versorgt das gesamte Salzburger Bundesheer täglich mit Speisen.
„Aktuell produzieren wir 2.200 Portionen in einem Kochgang und beliefern fünf weitere Kasernen im Bundesland“, erklärt Oberst Antesberger Donnerstagvormittag bei einem Medienrundgang. Bei Bedarf könne das Angebot sogar auf 3.000 Portionen aufgestockt werden. Damit gehört die Kantine zu den größten in ganz Salzburg.
Moderne Technik für Regionalküche
Aufgeteilt ist das Projekt in eine Fertigungsküche und zwei Finalisierungsküchen. In der erstgenannten werden Großportionen für die zwei Finalisierungsküchen in der Schwarzenbergkaserne und eben fünf weitere im Land vorbereitet.
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Dank eines modernen, digitalen Küchenmanagementsystems seien dafür nur 16 Angestellte notwendig. Das Küchenpersonal besteht übrigens zu 100 Prozent aus Zivilpersonen. Die Lieferung für die externen Kasernen wird in der Fertigungsküche verpackt und von dort ausgeliefert. Quasi die Bundesheer-Version eines Lieferservice.
Bundesheer setzt auf regionale Zutaten
Natürlich würde man bei der Zubereitung auch auf Convenience-Produkte setzen, der Großteil soll jedoch aus regionaler Produktion stammen. Besonders Salzburger Kleinbetriebe sollen dadurch profitieren. Diesen Appell richtete Landeshauptmann Haslauer bei seiner Eröffnungsrede auch explizit an die Bundesbeschaffungs GmbH, die für die Versorgung zuständig ist.
Gekocht werden daraus täglich drei Menüs. „Hausmannskost, eine Abwandlung davon und ein vegetarisches Gericht“, erklärt Wirtschaftsoffizier Antesberger. Dabei dürfen Klassiker natürlich nicht fehlen. „Das Militärgulasch und Eintöpfe sind legendär und es gibt sie in jeder Küche“, schmunzelt Salzburgs Militärkommandant Peter Schinnerl.
Seit der Inbetriebnahme Ende März habe man im zwar einige Fehler gemacht, dadurch aber auch viel gelernt, gab Schinnerl zu. Mittlerweile laufe der Regelbetrieb jedoch schon nach Plan.
Eckpunkte der neuen Bundesheer-Regionalküche
Eine Regionalküche und zwei Finalisierungsküchen komplett neu
Kapazität: 3.000 Portionen pro Tag, Verpflegung aller Truppenteile im Bundesland
Sicherheit: funktionstüchtige Notstromversorgung
Nachhaltigkeit: Photovoltaikanlage zur 100 Prozent-Eigenversorgung, Wärmerückgewinnung, Regenwasserreservoir
Kosten: 40 Millionen Euro, davon 1,8 Millionen für die Kücheneinrichtung
Bauzeit: Zwei Jahre
Kantine in Schwarzenbergkaserne energieautark
Besonderes Hauptaugenmerk wurde beim Bau des rund 6.500 Quadratmeter großen Areals auf das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit gelegt. Die neuen Regional- und Finalisierungsküchen sind alle mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet und decken dadurch primär den eigenen Energiebedarf zu einhundert Prozent ab. Zusätzlich wurden alle Gebäude mit einer Notstromversorgung ausgestattet, um z.B. bei einem Blackout die Energieversorgung und somit die Einsatzbereitschaft sicherzustellen. Weiters erfolgt die Klimatisierung und Beheizung der Küchen durch ein modernes Wärmerückgewinnungssystem, in welches auch ein Nutzwasserreservoir zur Gewinnung von Regenwasser eingebunden ist.
Salzburgs Bundesheer kann somit auch bei einem längeren Stromausfall weiter kulinarisch versorgt werden. Denn „ohne Mampf kein Kampf“.