Vom Landeplatz Guggenthal in Koppl (Flachgau) geht es zu Fuß auf den Gaisberg. Dort startet Christoph Schaffler mit seinem Gleitschirm und fliegt über den Dachstein, die Drei Zinnen und die Gipfel der Dolomiten bis zum Monte Baldo am Gardasee in Italien. „Wenn noch Zeit bleibt, versuche ich, auch wieder retour zu kommen. Auf direktem Weg sind es hin und zurück in etwa zwischen 600 und 700 Kilometer“, berichtet der 40-Jährige am Mittwoch im SALZBURG24-Interview über sein spektakuläres Vorhaben, das zwischen 19. und 22. Juni beginnt und bis 29. Juni dauern soll. Das Ziel: Auf die Sonneninsel Seekirchen (Flachgau) und deren Angebote aufmerksam machen. Die Einrichtung unterstützt Familien mit schwerkranken Kindern und Jugendlichen.
"Fliegen hat mir immer wieder Kraft geschenkt"
Aus seinem eigenen Freundes- und Familienkreis wisse er, wie es ist, wenn jemand an Krebs erkrankt, sagt der gebürtige Tiroler, der seit über zehn Jahren in Anthering (Flachgau) lebt. Auch er selbst sei gesundheitlich durch „schwierige Zeiten“ gegangen. „Das Fliegen hat mir immer wieder Kraft geschenkt.“ Deshalb sei er vor zwei Jahren die Idee gekommen, ein solches Projekt ins Leben zu rufen.
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Den ersten Versuch für eine Benefiz-Tour startete Schaffler im Vorjahr. Verletzungsbedingt musste er allerdings abbrechen. „Dann haben mir die Wetterbedingungen leider einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich konnte die Tour nicht beenden.“ Beim zweiten Anlauf in wenigen Wochen soll nun es klappen. Das Gefühl beim Fliegen beschreibt er als „befreiend, entspannend und beruhigend. Man ist in der Luft auf sich selbst gestellt und für sein Tun selbst verantwortlich. Mit dem ‚Fliegen für Hoffnung‘ möchte ich etwas zurückgeben.“
Gleitschirmpilot trainiert bis zu 25 Stunden pro Woche
Der Gleitschirmpilot nimmt regelmäßig an Hike-and-Fly-Wettbewerben teil – heuer sind es ungefähr zehn. Eine kurzfristige Vorbereitung auf das „Fliegen für Hoffnung“ brauche es deshalb nicht. Stattdessen setzt der 40-Jährige auf langfristiges Training mit einem Mix aus intensiven und lockeren Einheiten. „Pro Woche trainiere ich zwischen 15 und 25 Stunden. Dazu gehören körperliches und mentales Training und die Zeit in der Luft. Dabei werden entweder klassisch Strecken geflogen oder verschiedene Manöver trainiert, indem Extremsituationen simuliert werden. Im Ernstfall, wenn zum Beispiel der gesamte Schirm einklappt, muss man richtig reagieren können.“
Nächstes Charity-Projekt im Herbst
Im Herbst ist schon das nächste Charity-Projekt zugunsten der Sonneninsel geplant. Beim „Gaisberg Vertical Limit“ will Schaffler 24 Stunden lang den Gaisberg hinauf und hinunter bezwingen – tagsüber zu Fuß und per Flug, nachts im Wechsel mit dem Rennrad. Auch diese Gelegenheit möchte er nutzen, um das Thema Kinder- und Jugendhilfe präsenter zu machen.
(Quelle: salzburg24)