Papageno, so nennt sich das mobile Kinderhospiz- und Palliativteam in Salzburg. Der Name erinnert an den freundlichen und lustigen Vogelfänger in Mozarts „Zauberflöte“, der dem Helden Tamino zur Seite steht. Die Betreuerinnen und Betreuer begleiten schwerkranke Kinder und Jugendliche mit begrenzter Lebenserwartung sowie deren Angehörige. Das Besondere an Papageno: Geholfen wird dort, wo es am wichtigsten ist. Nämlich zu Hause.
Kinderhospiz betreut 30 Familien in ganz Salzburg
Seit vier Jahren gibt es das mobile Kinderhospiz bereits. „2015 waren es zwölf Familien, die wir betreuten. Heute sind es 30 in Stadt und Land Salzburg“, schildert Christof Eisl im Gespräch mit SALZBURG24. Um die Menschen noch besser erreichen zu können, gibt es seit einem Jahr ein zweites Team im Pongau. „Die betroffenen Kinder und Familien sind in der Gesellschaft meist unsichtbar, durch die Erkrankung des Kindes gibt es wenig Kontakt nach Außen und sie ziehen sich in der Folge immer weiter zurück.“ Die Unterstützungsangebote des Vereins sind umfassend und reichen von medizinischer und pflegerischer Betreuung über Atemphysiotherapie, Sozialarbeit bis hin zu psychosozialer, spiritueller Begleitung und Trauerarbeit.
"Eltern leisten Enormes"
„Eine unserer Hauptaufgaben ist es, zu Hause im gewohnten Umfeld des Kindes, ein Umfeld zu schaffen, das die Betreuung für die Eltern erleichtert“, so Eisl, der bereits seit 16 Jahren die Geschäfte der Hospizbewegung in Salzburg leitet. „Die Eltern und Familien eines todkranken Kindes leisten Enormes. Ihnen gebührt größter Respekt. Das, was wir tun, ist lediglich eine kleine Geste der Unterstützung.“ Für die Kinder bedeutet die Betreuung zu Hause eine gewohnte Umgebung und deutlich weniger Stress als das in einem Kinderkrankenhaus oder auf der Kinderintensiv-Station möglich sei. „Im Spital wird sehr viel getan, trotzdem ist es nicht immer der geeignete Ort.“
Tod für Kinder leichter als für Angehörige
Wissen die Kinder, dass sie sterben? „Ja und nein“, sagt Eisl. Einerseits hätten viele die kognitiven Fähigkeiten einfach nicht, das zu merken. Auf der anderen Seite habe man schon auch den Eindruck, dass die Kinder den herannahenden Tod spüren. „Wir machen insgesamt die Erfahrung, dass es für die Angehörigen oft sehr viel schwieriger ist, mit dem Sterben umzugehen, als für die Kinder selbst“, so Eisl. In unserer Gesellschaft gebe es keine Berührung mit dem Tod. „Wir alle wissen zwar, dass es irgendwann einmal soweit sein wird, aber wir wollen uns nicht wirklich damit auseinandersetzen.“ Aus ärztlicher Sicht werde das Sterben sogar oft noch als Versagen der Medizin gesehen.
Kinderhospiz unterstützen
Papageno finanziert sich zu 85 Prozent aus Spenden, die restlichen 15 Prozent kommen vom Land Salzburg und der EU. Salzburgs laufende Feuerwehrmänner wollen mit den gesammelten Spendengeldern den Fortbestand und die Arbeit des mobilen Kinderhospiz‘ unterstützen. 40.000 Euro sind angepeilt, was etwa ein Sechstel des Jahresbudgets bedeute.
Für den Geschäftsführer – der, wenn er einen Wunsch frei hätte, sich mehr öffentliche Mittel wünschen würde – ist aber noch etwas anderes ganz wesentlich: „Diese Aktion schafft es, dass sie die Betroffenen in die Mitte der Gesellschaft holt und dann erkennen wir auch, dass wir von diesen Menschen unsagbar viel lernen können.“
So könnt ihr an das mobile Kinderhospiz Salzburg spenden:
- Über die Austrian Firefighters (bis Ende des Jahres): AT85 2040 4000 4232 3410
- Direkt an die Hospizbewegung: AT97 2040 4000 4150 2089
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(Quelle: salzburg24)