Der Salzburger Unternehmer Markus Friesacher verkauft seine neun AP-Tankstellen, großteils Lkw-Tankstellen entlang der Transitroute in Salzburg und Tirol, an die OMV, berichten die "Salzburger Nachrichten" (Samstagsausgabe). Die Zustimmung der Kartellbehörde ist noch ausständig. Der frühere Rennfahrer zieht sich damit vollständig aus dem Tankstellengeschäft zurück. 2016 hatte der umtriebige Unternehmer bereits seine 66 Hofer-Tankstellen an den Ölkonzern verkauft.
„Strategisch bester Zeitpunkt“
Der Verkaufspreis für die Lkw-Tankstellen wird nicht bekannt gegeben. Friesacher hat laut eigenen Angaben im Tankstellengeschäft zuletzt rund 300 Mio. Euro im Jahr umgesetzt. Der vollständige Verkauf war jetzt "strategisch der beste Zeitpunkt". Für die OMV, weil man an der wichtigen Transitroute künftig nicht nur Diesel, sondern auch Alternativen wie HVO-Kraftstoffe aus Altöl und Pflanzenfett sowie E-Stationen anbieten könne. Für Friesacher, "weil es mir wahnsinnig Spaß macht, Betriebe zu übernehmen und zu sanieren".
Friesacher will in Immobilien investieren
Der Unternehmer will auch weiter in Immobilien investieren. Friesachers Firmenimperium, die MF-Gruppe in Anif, ist breit aufgestellt. 2018 kaufte Friesacher die Gmundner Keramik. Weitere Firmen der MF-Gruppe sind die MF-Lehen GmbH, Anifer-Untersbergblick GmbH, Markus Friesacher GmbH + Co KG. Bei den Unternehmen Green Edge Cloud werden Beteiligungen gehalten.
Friesacher eröffnete 1999 erste Tankstelle
Ins Tankstellengeschäft eingestiegen war Friesacher schon um Jahr 1999. Damals hatte er mit einem Kredit von sieben Millionen Schilling seine erste Tankstelle eröffnet. Im Juni 2009 eröffnete er dann die ersten drei Hofer-Tankstellen, die unter dem Dach der FE-Trading firmieren. Kurz danach übernahm der Immobilien-Unternehmer René Benko mit seiner Signa Holding 50 Prozent an Friesachers FE-Trading, das Tagesgeschäft leitete aber weiterhin Friesacher. Friesacher expandierte bis auf 70 Stationen, davon sechs in Slowenien.
Im Dezember 2015 verkauften Friesacher und Benko 66 Diskont-Tankstellen, die beim Lebensmittelhändler Hofer in Österreich angesiedelt waren. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Mehrere Medien berichteten damals von 57 Millionen Euro, wobei 26 Millionen davon die Verkäufer erhielten, die restlichen 31 Millionen flossen in die Tilgung von Verbindlichkeiten.
(Quelle: salzburg24)