Heimische Wildtiere benötigen in den Wintermonaten Ruhezonen und Rückzugsgebiete. Bei einer Diskussion besprachen Salzburgs Jägerinnen und Jäger die aktuelle Lage im Bundesland.
Wild muss in Salzburg gefüttert werden
Der Nahrungsengpass in schneereichen Wintern, führt zu einer verschärften Notzeit, die sowohl Wildtiere als auch die Jägerinnen und Jäger an ihre Grenzen bringen. Der aktuelle Lagebericht aus den Bezirken bestätigt, dass eine Winterfütterung vonRot- und Rehwild derzeit überall notwendig ist und auch gemacht wird.
Schnee überrascht Tiere und Jäger
"In einem Salzburger Bezirk wurden manche Rehwildfütterungen etwas zu spät mit Futter bestückt. Die extremen Niederschlagsmengen in kurzer Zeit überraschten Mensch und Wildtier gleichermaßen. Daraus müssen wir eine Lehre ziehe. Es gibt auch einige Fütterungen, die aufgrund hoher Lawinenwarnstufen einige Tage nicht bewirtschaftet werden konnten", berichtet Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof.
Zusätzlich zu einigen 1.000 Fütterungen von Rehwildim Bundeslandund 240 von Rotwildwurden 30 Notfütterungen eingerichtet. Und zwar an jenen Stellen, wo Rotwild durch die hohen Schneelagen stecken geblieben ist.
Wildtiere derzeit geschont
Die Jagd auf diese beiden Wildtiere ist im Moment ruhend gestellt, ergänzt der Landesjägermeister. Aber: Nach dem Salzburger Jagdrecht kann die Behörde für Wildtiere die Fütterungen nicht voraussetzen. Die Tiere könnten damit in Schutzwäldern massive Schädenanrichten, wenn sie Bäume anknabbern. Deshalb könne man "einen Abschussbescheid in der Schonzeit anordnen."
Appell an Wintersportler
Im Bundesland Salzburg gibt es zahlreiche ausgewiesene Winterruhezonen für Rot- und Gamswild. Diese wurden in enger Abstimmung mit den alpinen Vereinen ausgearbeitet. Mit Nachdruck appelliert die Salzburger Jägerschaft an alle Freizeitsportler sich über ausgewiesene Ruhezonen vorabzu informieren und diese sensiblen Überlebensräume zu respektieren.
"Wildtiere kämpfen ums Überleben"
"Unsere heimischen Wildtiere kämpfen derzeit ums Überleben. In einigen Gebieten rechnen wir mit einem massiven Rückgang der Wildbestände. Leider vermehrt ausgelöst durch Freizeitsportler. Bereits eine einmalige Störung kann unglaubliches Tierleid auslösen, sogar zum Tod führen“, betont Mayr-Melnhof. Kurz gesagt: "Wir haben weitgehend kein Fütterungsproblem in Salzburg. Wir haben aber ein massives Problem mit der Wertschätzung und den Respekt zu unserer Natur und den Wildtieren."
(Quelle: salzburg24)