Der Ausbruch der hochansteckenden Maul- und Klauenseuche (MKS) nahe der ostösterreichischen Grenze stellt für einige Tiere des Zoo Salzburg eine realistische Bedrohung dar. Weil sich das Risiko durch die anstehenden Osterferien und des dadurch erwartungsgemäß stärkeren Reiseaufkommens zusätzlich erhöht, werden ab Freitag Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, wie Zoo-Geschäftsführerin Sabine Grebner am Dienstag per Aussendung mitteilt.
160 Tiere im Zoo Salzburg durch MKS gefährdet
Theoretisch können im Zoo Salzburg 160 Tiere an der MKS erkranken. "Dazu gehören neben Ziegen, Schafen und Schweinen auch unsere Alpakas, Rappenantilopen, Alpensteinböcke oder Waldrentiere", führt Grebner aus und betont: "Selbstverständlich werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um eine mögliche Ansteckung zu verhindern."
Der Zugang zum Zoo ist deshalb nur noch über Seuchenteppiche möglich. Weil Besucherinnen und Besucher auch ihre Hunde mitbringen dürfen, stehen Pfotenreinigungsmittel bereit, um eine Übertragung durch die vierbeinigen Gäste zu verhindern. Darüber hinaus wird der Streichelzoo geschlossen. Der Verkauf von Tierfutter an den Kassen wird damit ebenfalls vorläufig eingestellt. Es gilt ein Fütter- und Streichelverbot. "Den Schafen oder Alpakas sollten auch kein Gras oder Zweige angeboten werden", heißt es in der Aussendung.
Maßnahmen gelten auf unbestimmte Zeit
Relevante Informationen zu den Maßnahmen habe man ausgeschildert. Außerdem werde zusätzliches Personal anwesend sein, das über die für Menschen ungefährliche Virusinfektion aufklärt und Besucherinnen und Besucher gegebenenfalls auf die Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen hinweist. "Wie lange das so bleiben wird, können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen", so Grebner. Man stehe diesbezüglich in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden und hoffe, dass die meldepflichtige Tierseuche nicht in Salzburg ankommt. Zudem bitte man alle, die den Zoo Salzburg während der Osterfeiertage besuchen möchten, um Verständnis.
Die angekündigte Familienveranstaltung am Ostersonntag kann aus heutiger Sicht wie geplant stattfinden.
Was ist die Maul und Klauenseuche?
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem Paarhufer wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Wildtiere, aber auch Kamelartige, wie Lamas und Alpakas betrifft. "Sie kann erhebliche wirtschaftliche Schäden in der Landwirtschaft verursachen", warnt Landesveterinärdirektor Peter Schiefer. Strenge Kontrollmaßnahmen seien deshalb erforderlich, um eine Ausbreitung möglichst zu verhindern.
Typische Symptome der Krankheit sind Blasen und Geschwüre im Maul sowie an Klauen oder Hufen der Tiere. Diese Blasen können Schmerzen verursachen, weshalb betroffene Tiere häufig schlecht fressen, stark speicheln oder humpeln. MKS kann sich rasch von Tier zu Tier ausbreiten, entweder direkt durch Kontakt oder indirekt durch infiziertes Futter, Kleidung, Fahrzeuge und sogar durch die Luft. Für Menschen ist die Maul- und Klauenseuche normalerweise ungefährlich. Menschen können das Virus zwar übertragen (zum Beispiel über Schuhe oder Kleidung), aber sie erkranken in der Regel nicht daran.
(Quelle: salzburg24)