Der Frühling ist für viele Menschen in Salzburg die perfekte Zeit für Ausflüge. In den bevorstehenden Osterferien dürften auch Urlauberinnen und Urlauber ins Bundesland kommen, um die Sonnenstrahlen bei Unternehmungen in der Natur zu genießen. Auch bei Daniel Schartner, der in Adnet (Tennengau) Alpakawanderungen anbietet, geht die Saison jetzt so richtig los. Doch der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Ungarn und der Slowakei trübt die Vorfreude.
Gäste dürfen nicht in Alpaka-Gehege
„Für uns ist es eine blöde Situation. Die Alpakas sind laut Studien nicht sehr empfänglich für das Virus und tragen zur Verbreitung nicht so viel bei wie etwa Rinder. Wir haben aber trotzdem spezielle Sicherheitsvorkehrungen getroffen“, erklärt der 34-Jährige, der gerade 37 Alpakas hält, im SALZBURG24-Interview am Dienstag. Vor dem Kontakt mit den Tieren müssen sich alle gründlich desinfizieren – inklusive Schuhe. Denn das hochansteckende Virus kann nicht nur von Tier zu Tier übertragen werden, sondern auch auf Kleidung oder Schuhwerk haften bleiben. Gäste dürfen das Gehege außerdem nicht mehr betreten. Die Wanderungen starten draußen.
Dass das Virus an der österreichischen Grenze noch aufgehalten werden kann, bezweifelt Schartner. Sobald es Fälle im Land gibt, seien weitere Schritte – bis zu einer Totalsperre – nötig. Ein Vor- und möglicher Nachteil zugleich in der aktuellen Situation ist, dass er als Alpaka-Scherer in ganz Österreich unterwegs ist. „Wir sind nicht nur von den Wanderungen abhängig. Aber weil ich in Österreich von Hof zu Hof fahre, muss ich alles desinfizieren und sehr gut aufpassen.“ Ein weiteres Standbein für den 34-Jährigen ist die Zucht der Tiere.
Tennengauer für Durchseuchung statt Keulung
Am Umgang mit der Maul- und Klauenseuche übt der Tennengauer Kritik. Er spricht sich für eine Überarbeitung des Tierseuchengesetzes aus. „Es ist völlig veraltet. Wenn es in einem Betrieb einen Fall gibt, müssen alle Tiere gekeult werden. Die Sterblichkeit bei dieser Krankheit liegt aber bei neun bis zehn Prozent, bei Alpakas ist sie noch niedriger. Eine Durchseuchung würde sehr viel mehr Sinn machen.“
Anders sieht das Landesveterinärdirektor Peter Schiefer. Er erklärte vergangenen Freitag bei einem Pressegespräch, dass auch Tiere, die überleben, das Virus weiter beherbergen können. Dabei müssen nicht immer Symptome erkennbar sein. Wenn die Tiere das Virus dann ausscheiden, bestehe die Gefahr für einen weiteren Ausbruch. Derzeit sind in Österreich noch keine Fälle der Maul- und Klauenseuche bekannt. Ob oder wann sich das ändert, bleibt abzuwarten.
(Quelle: salzburg24)