Hilfe dabei, in ihrer neuen Heimat eine Ausbildung zu machen und einen Job zu finden, bieten das Rote Kreuz und das Bundesförderungsinstitut (BFI) Salzburg auch heuer wieder 30 Asylwerbenden. In einem sechswöchigen Kurs werden sie zu Gastronomie-Fachhilfskräften ausgebildet und haben in dem darauffolgenden Praktikum die Chance ihr Können zu zeigen und mit möglichen zukünftigen Arbeitgebern in Kontakt zu kommen.
Asylwerbende können Fuß in Salzburgs Gastro fassen
Unter dem Motto „Gastronomie verbindet Menschen“ wurde das Projekt 2017 ins Leben gerufen, um den Bewohner:innen der Asylunterkünfte des Roten Kreuzes in der Stadt Salzburg und in Seekirchen einen ersten Schritt in ein eigenständiges Leben zu ermöglichen, schildert Projektleiter Herbert Wieser im S24-Gespräch. „Die Philosophie dahinter ist, einen niederschwelligen und persönlichen Einstieg in das Arbeitsleben aufzuzeigen“, so Wieser.
Deshalb werde den Kursteilnehmer:innen zuallererst auch die heimische Esskultur nähergebracht. „Das ist auch eine ganz wichtige Sache, um sich mit dem neuen und davor meist fremden Land, in dem diese Menschen nun sind, zu identifizieren.“
260 erfolgreiche Teilnehmende seit Projektstart
Immerhin rund 260 Teilnehmende haben seit dem Start des Projektes im Jahr 2017 und trotz dreijähriger Pause wegen asylrechtlicher Vorgaben den Kurs durchlaufen und eine anerkannte Berufsausbildung erhalten. Daraus hätten sich in der Vergangenheit schon oft fixe Arbeitsverhältnisse ergeben. „In den vergangenen Jahren konnten wir mehr als 75 Prozent der Absolvent:innen unserer Kurse erfolgreich in den Arbeitsmarkt vermitteln“, so der Leiter des Projektes. Oft käme damit auch der Auszug aus den Unterkünften, da die Betriebe Kost und Logis zur Verfügung stellen.
Gastro-Kurs als erster Schritt in eigenständiges Leben
Als Zeichen für den Erfolg der Initiative sieht Wieser vor allem die persönlichen Geschichten. „Wir kennen auch ehemalige Bewohner:innen von uns, die nach dem Programm eine feste Anstellung bekommen haben und sich mittlerweile ein eigenes Leben aufgebaut und sogar Familie gegründet haben.“ Auch für die Betriebe seien die Kursteilnehmenden von unschätzbarem Wert: „Der Begriff Hilfskraft wird leider oft etwas abwertend gebraucht, aber die Gastronomen wissen, dass diese eine nicht-wegzudenkende Stütze sind.“ Knapp 80 Absolvent:innen hätten in weiterer Folge auch eine Lehre in der Gastronomie absolviert und sind so zu Fachkräften geworden.
Rotkreuz-Projekt bildet motiviertes Personal für heimische Gastro aus
„Der Kurs hilft dabei, Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt zu integrieren und man sieht, dass es gelingt, viele Menschen nachhaltig in ein fixes Arbeitsverhältnis zu führen“, bekräftigt auch Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll (ÖVP). Mit einer Förderung von 70.000 Euro unterstützt das Land Salzburg sowohl den aktuellen Kurs, als auch die zwölfte Auflage, die im April startet. Damit werden Kosten für das Lehrpersonal, die Kursmaterialien, Erste-Hilfe-Kurse und Praktikumskosten abgedeckt. Denn nicht zuletzt helfe das Projekt in Zeiten des Fachkräftemangels auch, qualifiziertes und motiviertes Personal für die heimische Gastronomie auszubilden.
Was die Verantwortlichen des Kurses besonders freue: Heuer sei das Interesse noch größer gewesen als in den Jahren davor. So wurde die Teilnehmerzahl erstmals 25 auf 30 aufgestockt und schon jetzt haben sich einige Interessierte für den nächsten Kurs im April vormerken lassen.
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(Quelle: salzburg24)