Branche schreit auf

Gastro-Lockdown trifft Salzburgs Brauereien schwer

Veröffentlicht: 18. Februar 2021 14:47 Uhr
Viele Salzburger Brauereien sind extrem abhängig von der Gastronomie. Da nun bekannt wurde, dass diese frühestens zu Ostern aufmachen darf, geht das Bangen weiter. Wir haben uns unter Salzburgs Brauereien aller Größen umgehört, wie es ihnen in diesen herausfordernden Zeiten ergeht.
Oliver Klamminger

Die Brauerei-Branche leidet als einer der größten Zulieferer extrem unter der Verlängerung des Gastro-Lockdowns bis Ostern. Für einige Salzburger Brauer sind Restaurants, Skihütten und andere Tourismus-Betriebe schließlich die Hauptabnehmer. Viel bereits im Herbst ausgeliefertes Bier wurde von den Lokalen sogar wieder an die Hersteller zurückgeschickt. Wir haben bei vier unterschiedlich großen Salzburger Brauereien nachgefragt, mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben.

Größte Privatbrauerei schwer getroffen

„Die Gastro-Kunden sind für uns ein enorm wichtiges Standbein. Der verlängerte Lockdown in der Gastronomie trifft unsere Kunden hart und damit natürlich auch uns“, lässt Stiegl-Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb, Thomas Gerbl, in einem Statement wissen. Die größte Privatbrauerei Österreichs ist landesweit im Einzelhandel gelistet. „Wir können jedoch das Minus aus der Gastronomie im Handel bei weitem nicht wettmachen“, stellt Gerbl klar.

Stiegl unterstützt Gastronomen

Da Stiegl als Zulieferer von seinen Kunden abhängig ist, versuche man diese am Leben zu halten und so gut wie möglich zu unterstützen. „Bedenkt man, dass viele unserer Kunden vom (Winter-) Tourismus leben, dann tut dieser Komplettausfall natürlich besonders weh“, so Gerbl. Besonders wichtig sei daher Verständnis und die Kommunikation mit den Gastronomen.

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Bier kann nicht verderben

In den letzten Wochen wurde immer wieder berichtet, dass unzählige Hektoliter Bier vernichtet wurden, weil es sonst verderben würde. Das ist nicht nur sehr schade, sondern auch falsch. Denn Bier kann streng genommen gar nicht verderben. Da es im Brauprozess gekocht wird, Alkohol und Hopfen (wirkt antibakteriell) enthält, können keine pathogenen Keime darin wachsen. Es kann also gesundheitlich nicht schaden. Da Bier ein Naturprodukt ist, verändert es sich allerdings stetig und verändert mit der Alterung den Geschmack. Was bei Bieren über 6,5 Prozent Alkohol durchaus zu wünschenswerten angenehmen Effekten führen kann, aber bei leichteren Bieren eher unerwünscht ist.

Bierqualität bleibt erhalten

Der Hauptgrund für die Vernichtung oder Umwandlung von Bier in Brand oder Essig ist das überschrittene MHD, das bei filtrierten Bieren meist sechs bis zehn Monate lang gültig ist. Bei Unfiltrierten deutlich kürzer. Biere über dem MHD sind qualitativ nicht zwangsweise schlechter, dürfen aber nicht mehr ohne Kennzeichnung in den Verkehr gebracht werden. Laut S24-Informationen haben Brauereien sogar eine gesetzliche MHD-Verlängerung für filtrierte Biere zugesagt bekommen. Diese halten, besonders im Fass, sehr lange ihre Qualität. Biertrinker können sich somit bedenkenlos auf ein gezapftes Bier freuen, sobald dies wieder möglich ist.

(Quelle: salzburg24)

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