Grundsätzlich sei es schwierig, glatte Fahrbahnen rechtzeitig wahrzunehmen, denn die Eisschicht ist nicht immer zu erkennen und kann sehr plötzlich auftreten. Wenn die Fahrbahn kalt ist, kann bei Regen oder Nebel – auch bei Plusgraden – blitzartig eine spiegelglatte Eisschicht entstehen. Im Bereich von Brücken, Waldschneisen, Kuppen, Bächen und Flüssen ist besondere Vorsicht geboten.
Blitzeis kommt überraschend
Wird man von Blitzeis überrascht, sollte die Geschwindigkeit sofort reduziert werden. Der ÖAMTC empfiehlt allen Fahrzeuglenker:innen bei Regen oder Nebel und Temperaturen um den Gefrierpunkt besonders vorsichtig zu fahren. Hinweise darauf, dass Blitzeis droht, können Nebel und Raureif auf Bäumen sein.
Glatteisgefahr steigt am Nachmittag
Wie die ZAMG heute auf S24-Anfrage mitteilte, steigt die Glatteisgefahr mit dem eintretenden Regen ab heute Nachmittag. Auch die Unwetterzentrale warnt in der Stadt Salzburg und dem Flachgau vor Blitzeis durch gefrierenden Regen. Auf den kalten Böden gefriert das Wasser umgehend.
Tipps fürs Autofahren im Winter
Damit ihr trotz dieser Bedingungen sicher von A nach B kommt, gibt der ÖAMTC Tipps für sicheres Fahren auf Eis und Schnee:
- Runter vom Gas: Bei winterlichen Verhältnissen ist das Wichtigste, die Geschwindigkeit entsprechend anzupassen und langsamer zu fahren, da der Bremsweg durch die rutschige Fahrbahn wesentlich verlängert wird und auch die Lenkung anders reagiert. Laut ÖAMTC sollte die Geschwindigkeit bei Nässe um 30 Prozent, bei Schnee sogar um 70 Prozent reduziert werden.
- Auf Abstand bleiben: Um Unfälle zu vermeiden, sollte auch der Abstand zu anderen Fahrzeugen vergrößert werden. Während bei trockener Fahrbahn zwei Sekunden als Faustregel gelten, sollte es bei Schnee und Eis deutlich mehr sein.
- ESP einschalten: Vor einer Fahrt im Winter sollte darauf geachtet werden, dass das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) des Fahrzeuges eingeschaltet ist. Dieses verhindert, dass das Heck in rutschigen Situationen ausbricht und beugt somit Schleudern vor.
Kommt es trotz dieser Tipps zu einer brenzligen Situation, sollte in jedem Fall das Lenkrad mit beiden Händen festgehalten, ausgekuppelt und stark gebremst werden, so der ÖAMTC in einer Aussendung. Wichtig sei dabei, nicht zwischendurch von der Bremse zu gehen, da sich das Auto sonst aufgrund der Restenergie noch schwerer kontrollieren lässt.
Einsätze der ÖAMTC verdreifacht
Übrigens: Der Pannendienst des ÖAMTC verzeichnet aktuell eine Rekord-Anzahl an Einsätzen aufgrund des Kälteeinbruchs. Frequenzstärkster Tag war der Dienstag diese Woche. "Für Salzburg und Oberösterreich gingen gestern in der zuständigen Einsatzzentrale gut 1.960 Anrufe ein (davon rund 600 für Salzburg), das sind mehr als drei Mal so viele wie normal. An einem durchschnittlichen Wintertag gehen rund 520 bis 650 Anrufe für Salzburg und Oberösterreich bei der Einsatzzentrale ein. Am Montag waren es bereits 1.300 (davon 415 für Salzburg)", berichtet der ÖAMTC heute, Mittwoch, in einer Aussendung.
Ebenso haben sich gestern die Panneneinsätze mit 483 Pannenhilfen und Abschleppungen verdreifacht. Im Jahresdurchschnitt sind unsere Pannenhelfer zu 147 Einsätzen pro Tag unterwegs. Am Montag verzeichnete der ÖAMTC bereits über 330 Panneneinsätze, das sind mehr als doppelt so viele wie an „normalen“ Tagen. Beim Großteil der Panneneinsätze waren Starthilfen, zahlreiche Batterien funktionierten bei der Kälte nicht mehr. Ebenso wurden die Pannenhelfer aufgrund von zugefrorenen Autos gerufen, wo sich beispielsweise die Türen nicht mehr öffnen lassen.
Vorsicht auch beim Radfahren
Auch Radfahrer:innen sollten im Winter einige Dinge beachten. Neben einer guten Bereifung und Beleuchtung sei auch der Sicherheitsabstand zu anderen Verkehrsteilnehmer:innen entscheidend. Vorsicht ist bei Bodenmarkierungen und beim Überqueren von Schienen oder Kanaldeckeln geboten: Diese können schnell zu rutschigen Hindernissen werden. Der wohl wichtigste Hinweis ist aber, sich warm anzuziehen, um konzentriert und sicher durch den Straßenverkehr zu kommen.
(Quelle: salzburg24)