Alle, die gerne Sternschnuppen sehen, kommen noch bis Sonntag auf ihre Kosten. Die Geminiden flitzen über den Himmel – und das bei eigentlich besten Bedingungen. Denn die Mondphase ist günstig und es stört somit kein helles Licht bei der Beobachtung. Aber, am heutigen Höhepunkt trübt leider das Wetter den Blick in den Himmel.
Wann sind die Geminiden zu sehen?
Was sich hinter der Wolkendecke tut: Heute um exakt 20 Uhr erreichen die Geminiden ihren Höhepunkt. Die langsamen Sternschnuppen treffen mit 35 Kilometer pro Sekunde die Erdatmosphäre. Ab Mitternacht ist die Anzahl dann besonders hoch. Die Sternschnuppennächte dauern noch bis zum 17. Dezember, berichtet die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) auf ihrer Webseite. Der Sonntag ist es auch, der für die Beobachtung noch gute Chancen bietet, denn dann kündigt sich zum Teil wolkenfreies Wetter an.
Unter den Meteorströmen im Jahr seien zwar die Perseiden im August der bekannteste, die Geminiden im Dezember aber seien der verlässlichste und auch meistens der schönste, ist sich die WAA sicher. So können wir uns wenige Tage vor Weihnachten über einen gut sichtbaren Sternschnuppenschauer freuen. Denn zum Höhepunkt am 14. Dezember flitzen bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde über den Himmel. Die beste Zeit für die Beobachtung ist zwischen 20 und 22 Uhr, tatsächlich dauert der Sternschnuppenregen aber meist über mehrere Stunden an. Nach 22 Uhr sind die Geminiden im Südosten zu sehen und gegen 2 Uhr früh im Süden.
Übrigens: 2020 war der Sternschnuppenregen über der Mozartstadt besonders gut zu sehen.
Was sind Geminiden?
Die Geminiden sind der stärkste bis zweitstärkste Meteorstrom des Jahres. Sein Radiant (der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen) liegt knapp nördlich des hellen Sterns Castor im Sternbild Zwillinge (lateinisch géminī), das den Geminiden ihren Namen gibt.
Der Sternschnuppenregen im Dezember ist besonders eindrucksvoll, weil er viele helle, typischerweise gelb-weiß leuchtende Meteore hervorbringt. Da der Radiant Mitte Dezember der Sonne am Himmel gegenübersteht, ist er während der gesamten Nacht über dem Horizont zu finden. Die Höchststellung wird kurz nach Mitternacht erreicht.
Die Aktivität der Geminiden hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich erhöht und übertrifft inzwischen jene der Perseiden im August. Die maximale Anzahl hat sich in den vergangenen Jahren verändert und entwickelte sich zunächst von 160 Geminiden pro Stunden in den Jahren 2013 und 2014 auf fast 200 im Jahr 2015 und in den darauffolgenden Jahren wieder zurück auf rund 150. In Stadtnähe sieht man etwa 20 Gemininden pro Stunde.
Woher kommen die Geminiden?
Als Ursprungskörper der Geminiden gilt ein als Asteroid namens Phaethon. Phaethons Bahn um die Sonne ähnelt, abgesehen von der kurzen Umlaufszeit von lediglich 1,43 Jahren, stark der eines Kometen. Phaethon war er ein stattlicher Komet mit Eis- und Staubhülle. Diese Außenschichten, welche für die teils eindrucksvollen Erscheinungen von Kometen verantwortlich sind, sind aber längst verloren gegangen. Übrig geblieben ist der feste Kern, der nach wie vor als Kleinplanet seine Bahn um die Sonne zieht. Jedes Mal, wenn dann die Erde die Bahn des Phaeton und seine Trümmerspur kreuzt, geraten kleine und kleinste Partikel in die Erdatmosphäre. Sie verglühen durch die Reibung und wir sehen sie als Sternschnuppen.
2013 zeigte die Auswertung von Messungen der STEREO-Raumsonden schwache Anzeichen von Materieemissionen von Phaethon. Daher wird vermutet, dass der Asteroid auseinanderbricht und eben dieses Ereignis Ursache für die Geminiden sein könnte.
Für kommendes Jahr plant die japanische Weltraumagentur JAXA in Zusammenarbeit mit dem DLR mit der Raumsonde Destiny Plus eine Mission zum Phaethon. Dabei hofft man, die Herkunft der Geminiden gänzlich aufklären zu können.
Geminiden 2023: Die wichtigsten Infos im Überblick
- Ursprung: Die Geminiden haben ihren Ursprung im Asteroiden Phaethon, der als "rock comet" oder "felsiger Komet" bezeichnet wird.
- Zeitpunkt: Die Geminiden sind normalerweise Mitte Dezember am aktivsten, typischerweise zwischen dem 13. und 15. Dezember.
- Name: Die Geminiden sind nach dem Sternbild Zwillinge (Gemini) benannt, da die meisten Meteore scheinbar aus diesem Bereich des Himmels zu kommen scheinen.
- Aktivität: Die Geminiden gelten als einer der besten Meteorströme des Jahres und können bis zu 120 Meteore pro Stunde produzieren.
- Farben: Die Geminiden erzeugen oft Meteore mit leuchtenden Farben, darunter Gelb, Grün, Blau und Rot.
- Beobachtungstipps: Um die Geminiden am besten zu beobachten, sollte man sich an einem abgelegenen Ort mit möglichst wenig Lichtverschmutzung aufhalten. Am besten ist es, die Meteore nach Mitternacht zu beobachten, wenn der Radiant-Punkt höher am Himmel steht.
- Kameraaufnahmen: Wenn du die Geminiden fotografieren möchtest, empfiehlt sich eine Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv und einem Stativ. Langzeitbelichtungen können die leuchtenden Meteore effektiv einfangen.
(Quelle: salzburg24)






