Sich aus der eigenen Wohnung auszusperren, kann jedem passieren. Für so einen Notfall gibt es Aufsperrdienste, die aus der Patsche helfen. Damit der Preis für diese Dienstleistung aber im Rahmen bleibt, sollten lokale Schlüsseldienste gewählt werden. Denn sonst kann Abzocke drohen: „Wer sich aus der Wohnung aussperrt und einen Schlüsseldienst im Internet „googelt“ ist gefährdet“, sagt AK-Konsumentenschützerin Bettina Pichler, „immer öfter entpuppen sich scheinbar lokale Schlüsseldienste als Unternehmen mit deutschen Adressen.“
Aufsperrdienste: Bis zu 1.500 Euro für Türöffnung
Für die Tür-Öffnung können dann durchaus 1.500 Euro verrechnet werden, die AK spricht von Wucherpreisen. Verlangt wird in diesen Fällen sofortige Barzahlung. Wer nicht so viel Bares bei der Hand hat, wird zum nächsten Bankomaten gebracht. Reklamationen an die in der Rechnung angeführte Adresse bleiben unbeantwortet. Die Arbeiterkammer rät, in solchen Fällen Anzeige bei der Polizei zu erstatten.
Preise richten sich nach Tür und Schloss
Die AK hat 27 eingetragene Aufsperrdienste angeschrieben und um Auskunft gebeten. Acht meldeten sich zurück. Die Kosten für eine Türöffnung betragen für einen Beispielfall mit einem Anfahrtsweg von 6 Kilometern in etwa 140 Euro (inkl. Anfahrt). Allerdings machten die Unternehmen darauf aufmerksam, dass es insbesondere auf die Art der Türe beziehungsweise des Schlosses ankommt. Sehr sichere Türen erfordern oft einen entsprechenden Mehraufwand.
Die Stundensätze der erhobenen Schlüsseldienste liegen zwischen 48 und 96 Euro. Der Großteil der Anbieter rechnet die Anfahrt übrigens bereits als Arbeitszeit. Nur wenige bieten eine Pauschale an oder inkludieren 10 bis 15 Kilometer Anfahrtsweg im Preis.
Bis zu 100 Prozent Preisunterschied und Nachtaufschläge
Außerhalb der Betriebszeiten müssen Konsumenten Aufschläge einkalkulieren. Die Abend- und Nachtzuschläge liegen sehr oft bei 100 Prozent. Insgesamt reicht die Zuschlags-Bandbreite von 20 bis 100 Prozent.
„Mit ihren Stundensätzen von 48 bis 96 Euro liegen die erhobenen Salzburger Schlüsseldienste weit unter deutschen Firmen, die häufig bei einer Internetsuche aufscheinen. Denn diese verrechnen oft Wucherpreise von zum Beispiel 1.500 Euro. Trotzdem lohnt sich bei Unterschieden von bis zu 100 Prozent auch beim Unternehmen in der Nähe der Preisvergleich“, empfiehlt Bettina Pichler.
Kostengünstiger: Ersatzschlüssel bei Vertrauensperson
Die kostengünstigste Vorsorgemaßnahme ist immer noch das Hinterlegen eines Ersatzschlüssels bei Verwandten oder einer Vertrauensperson in der Nachbarschaft. Übrigens: Wer sich aus seinem Auto aussperrt, ist meist bei den Autofahrerclubs gut aufgehoben.
(Quelle: salzburg24)