Grenznah

Mord in Bad Reichenhall: 20-Jähriger in Norwegen verhaftet

Veröffentlicht: 05. August 2014 13:26 Uhr
Die bayerische Polizei hat nach den brutalen Bluttaten in Bad Reichenhall einen neuen Tatverdächtigen im Visier. Der 20-jährige Soldat Christoph R. soll in der Nacht auf 14. Juli einen 72-Jährigen getötet und eine 17-Jährige schwer verletzt haben. Am Dienstagabend wurde er in Norwegen, nahe Trondheim, verhaftet.

Die Ermittlungen der SOKO 14. Juli fokussierten sich im Laufe des vergangenen Wochenendes auf den 20-jährigen Christoph R., so die Polizei am Dienstagnachmittag in einer Aussendung. Der junge Deutsche verrichtete als Soldat Dienst in der Bundeswehrkaserne Bad Reichenhall.

Am Dienstagabend gelang der bayerischen Sondereinheit endgültig der Durchbruch. Der mutmaßliche Täter konnte in Norwegen festgenommen werden. Nach zwei fälschlichen Verhaftungen soll nun der wahre Täter gefasst sein, ist man sich in Bayern sicher.

Waren Drogen im Spiel?

Laut polizeiinternen Kreisen sei nicht auszuschließen, dass der 20-Jährige in der Tatnacht synthetische Drogen konsumiert habe. Polizeipressesprecher Stefan Sonntag konnte das auf Anfrage von SALZBURG24 am Mittwochvormittag nicht bestätigen.

Auch wann der Verhaftete von Norwegen nach Bayern überstellt wird, war Mittwochvormittag noch nicht klar. "Das weitere Vorgehen wird nun von der zuständigen Staatsanwaltschaft Traunstein geklärt", so Sonntag.

20-Jähriger in Norwegen verhaftet

Die Ermittler gingen davon aus, dass der 20-Jährige bereits am 22. Juli nach Norwegen geflogen war. "Die gute Zusammenarbeit der bayerischen und norwegischen Behörden, sowie das beherzte Auftreten einer norwegischen Polizeistreife führten noch am Dienstagabend zur Festnahme.", zeigte sich Polizeihauptkommissar Franz Sommerauer am späten Dienstagbend in einer Aussendung erfreut. Die skandinavischen Kollegen kontrollierten gegen 17.30 Uhr etwa 70 Kilometer vom norwegischen Trondheim entfernt einen jungen Fußgänger. Sie erkannten in ihm den Gesuchten. Dieser ließ sich widerstandslos festnehmen.

Tatkleidung mit Blutspuren in Kaserne entdeckt

Am Sonntagbend stießen die Ermittler im Zuge einer Durchsuchung des Zimmers von Christoph R. in der Bad Reichenhaller Kaserne auf die mutmaßliche Tatkleidung.

Die ersten kriminaltechnischen Untersuchungen, der noch in der Nacht an die Rechtsmedizin München übergebenen Spuren ergaben, dass sich an sichergestellten Bekleidungsstücken Blutspuren beider Opfer befanden.

Nächtlicher Ausflug nach Salzburg

Der 20-jährige Soldat war auch nach der Mordnacht noch auf dem sozialen Netzwerk Facebook aktiv. Am 18. Juli nahm der mutmaßliche Mörder noch virtuelle Freundschaftsanfragen an.

Er postete regelmäßig Bilder seiner Bundeswehr-Aktivitäten und auch Urlaubsschnappschüsse aus Italien sind auf seinem Profil zu finden. Mitte Juni schreibt Christoph R. von einem nächtlichen Ausflug mit seinen Kameraden nach Salzburg.

Verdächtiger am Montag aus U-Haft entlassen

Erst am Montag wurde ein 21-jähriger Tatverdächtiger aus der U-Haft entlassen (wir haben berichtet), da sich am Wochenende die neue heiße Spur ergeben habe, die den jungen Mann entlaste. Dass der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt wird, habe unter anderem mit kriminaltechnischen Untersuchungsergebnissen zu tun, sagte Polizeihauptkommissar Franz Sommerauer.

Mehrere Rückschläge der SOKO 14. Juli

Bereits mehrmals hat es für die SOKO Rückschläge gegeben: Weder die Gegenüberstellung (die Polizei zeigte der 17-Jährigen 50 Bilder unterschiedlicher Männer) brachte einen Erfolg, noch die die eigens eingerichtete Cloud, über die Fotos zur Tatnacht aus der Bevölkerung gesammelt werden sollten. Auch wurde ein gefundenes Messer zwar als Tatwaffe identifiziert, jedoch war „keine eindeutige Täterspur auf dem Messer zu finden“, sagte Sommerauer.

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(Quelle: salzburg24)

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