Grenznah

Mord in Bad Reichenhall: Polizei fahndet nach neuem Verdächtigen

Während der Tatverdächtige in U-Haft sitzt, sucht die Polizei weiter nach Bewesen.
Veröffentlicht: 04. August 2014 15:06 Uhr
Im Mordfall Bad Reichenhall wird der bisherige 21-jährige Verdächtige heute, Montag, aus der Untersuchungshaft entlassen. "Der Tatverdacht konnte komplett entkräftet werden", erklärte Polizeisprecher Franz Sommerauer.

Über das Wochenende hätten sich neue Erkenntnisse der vergangenen Tage verdichtet, die auf einen anderen Täter hindeuten würden. Nach diesem jungen Mann wird derzeit gefahndet.

Der 21-Jährige ist bereits der zweite Verdächtige, der in dem Mordfall in Untersuchungshaft genommen und dann wieder enthaftet worden ist. Gegen ihn hatten sich laut Polizei mehrere Verdachtsmomente ergeben, die am 24. Juli zur Festnahme und dann zur Untersuchungshaft führten. Dass der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt wird, habe auch mit kriminaltechnischen Untersuchungsergebnissen zu tun, sagte Polizeihauptkommissar Sommerauer.

Ermittlungen in alle Richtungen

Unabhängig von der U-Haft des 21-Jährigen "wurden und werden die Ermittlungen in alle Richtungen offen gehalten und weitergeführt", informierte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd. "Dabei ergaben sich nun neue Erkenntnisse, die sehr belastbar auf einen anderen Mann als mutmaßlichen Täter hindeuten und in keinem Zusammenhang mit dem Festgenommenen stehen." Kriminaltechnische Untersuchungen stehen noch an.

Keine Angaben zum Tatverdächtigen

Zur Person des neuen Tatverdächtigen machte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine näheren Angaben. Die Ermittler setzen wieder auf die Mithilfe der Bevölkerung. Eine entsprechende Öffentlichkeitsfahndung werde derzeit vorbereitet, hieß es. "Um einen Erfolg nicht zu gefährden, sind zuvor jedoch noch Ermittlungen abzuarbeiten, die für die SOKO derzeit oberste Priorität haben."

Soko "14.Juli" ermittelt seit drei Wochen

Seit drei Wochen ermitteln die Beamten der SOKO "14. Juli" mit Hochdruck, um den Täter des Gewaltverbrechens von Bad Reichenhall zu finden. Weit über 500 Hinweise gingen aus der Bevölkerung ein. Bei der Bluttat in der Nacht auf den 14. Juli wurden ein 72-jähriger Mann getötet und eine 17-jährige Frau schwer verletzt. Sie musste auf die Intensivstation des Landeskrankenhauses Salzburg gebracht werden. Ein erster Tatverdächtiger war am 22. Juli aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

Immer wieder Rückschläge

Wie berichtet hat die Polizei am 25. Juli – elf Tage – nach der Tat den 21-Jährigen als Tatverdächtigen festgenommen. Der junge Mann – der sich auf Facebook auch als „der radikale Russe“ präsentierte, saß seitdem in U-Haft.

Bereits mehrmals hat es für die Ermittler Rückschläge gegeben: Weder die Gegenüberstellung (die Polizei zeigte der 17-Jährigen 50 Bilder unterschiedlicher Männer) brachte einen Erfolg, noch die die eigens eingerichtete Cloud, über die Fotos zur Tatnacht aus der Bevölkerung gesammelt werden sollten. Auch wurde ein gefundenes Messer zwar als Tatwaffe identifiziert, jedoch war „keine eindeutige Täterspur auf dem Messer zu finden“, sagte Polizeisprecher Franz Sommerauer.

 

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(Quelle: salzburg24)

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