Grenznah

Warum wir jemanden in den April schicken

Veröffentlicht: 01. April 2018 15:43 Uhr
Am 1. April ist alljährlich Vorsicht angebracht, wenn man kein schadenfrohes Gelächter hören will. An diesem Tag werden traditionell Menschen "in den April geschickt", also an der Nase herumgeführt. Auch wir auf SALZBURG24 haben uns einen Spaß daraus gemacht. Wir zeigen euch ein paar Aprilscherze auf und klären, woher der Brauch überhaupt kommt.

Wir auf SALZBURG24 haben euch heute am 1. April eine Stadtseilbahn als Lösung des Salzburger Verkehrsproblems präsentiert. Immerhin rund 31 Prozent können sich das wirklich vorstellen, für weitere 42 Prozent ist eine Seilbahn als Teil eines Verkehrskonzepts vorstellbar (Stand: 1. April, 15.30 Uhr)

Die Idee dahinter gibt es allerdings wirklich. Im Jahr 2014 wurde ein entsprechendes Konzept vorgestellt. Eine Realisierung ist allerdings nicht angedacht.

Aber nicht nur wir, sondern beispielsweise auch das Bayerische Rote Kreuz hat sich am heutigen Ostersonntag humorvoll gezeigt. So kündigten die Ehrenamtlichen aus dem Nachbarland an, künftig das Martinshorn durch Kuhglocken ersetzen zu wollen.

Der ÖAMTC legte zum 1. April ein Konzept für Pannenhelfer im Wingsuit vor.

Nicht minder kreativ schickte zum Beispiel die Feuerwehr Thalgau (Flachgau) ihre Facebook-Fans in den April. Seht selbst.

Das Urlaubsportal "urlaubsguru.at" nahm sich für ihren Aprilscherz das aktuelle Raucherthema zum Anlass und berichtete von verpflichteten Raucherflügen in Österreich.

Auch der für seinen Humor bekannte Skirennläufer Felix Neureuther ließ sich die Gelegenheit für einen kleinen Spaß nicht entgehen. So stellte der derzeit verletzte Sportler einen Stirn-Airbag für sicheres Apres Ski vor. Seine Fans reagierten unter dem Posting begeistert.

Woher kommt der Aprilscherz?

Der Ursprung dieser Sitte, die in den meisten europäischen Ländern sowie in den USA bekannt ist, ist nicht geklärt - es gibt gleich mehrere Erklärungsversuche. Besonders stichhaltig ist für Volkskundler ein "Börsenkrach" des 16. Jahrhunderts: Für den 1. April 1530 wurde ein besonderer Münztag ausgeschrieben, der das Ziel zahlreicher und großartiger Gewinnpläne wurde. Als er dann doch nicht abgehalten wurde, verlor die Mehrzahl der Spekulanten ihr Geld und wurde als "angeführte Narren" ausgelacht.

Eine weitere, häufig angeführte Erklärung ist eine Kalenderreform in Frankreich: Karl IX. von Frankreich verlegte demnach 1564 per Dekret den Jahreswechsel, der bis dahin am 1. April stattfand, auf den 1. Jänner. Damit brachte er nicht nur die Tradition durcheinander, am 1. April Geschenke zu verteilen, sondern machte auch diejenigen zu "Narren", die der neuen Regel nicht folgen wollten oder aus Unwissen weiter am 1. April Neujahr feierten.

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1. April weltweit ein Scherztag

Inzwischen ist die Sitte, jemanden in den April zu schicken, weltweit verbreitet - in Judentum und Islam kennt man sie allerdings nicht. Aber selbst in Indien gibt es den Brauch des Aprilscherzes, manchmal werden dessen Ursprünge sogar im alten indischen Hulifest gesehen. Auch das römische Narrenfest, die Quirinalia, wurde um den 1. April herum gefeiert.

Weitere nicht wirklich ernstzunehmende Erklärungsversuche sind etwa das typisch wechselhafte Aprilwetter oder das Herumschicken Jesus' "von Pontius zu Pilatus", das am 1. April stattgefunden haben soll. Der 1. April gilt zudem als der Geburts- oder Todestag des Judas' und als der Tag des Engelssturzes und des Einzugs Luzifers in die Hölle - also als Unglückstag, an dem man sich generell in Acht nehmen müsse.

(APA/S24)

(Quelle: salzburg24)

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