Grenznah

Zukunft des Thomas-Bernhard-Archivs länderübergreifend gesichert

Eine im Jahr 1995 von den Ländern Salzburg und Oberösterreich veranstaltete Thomas-Bernhard-Ausstellung.
Veröffentlicht: 22. Oktober 2012 13:51 Uhr
Die Zukunft des Thomas-Bernhard-Archivs ist länderübergreifend langfristig gesichert. Das Archiv bleibt zwar in Gmunden, es besteht aber eine Kooperation zwischen der Thomas-Bernhard-Privatstiftung, dem Land OÖ und der Universität Salzburg.

Das gab der oberösterreichische Kulturreferent LH Josef Pühringer (V) zusammen mit Vertretern aller beteiligten Institutionen in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Montag in Linz bekannt.

Peter Fabjan, der Bruder und Erbe von Thomas Bernhard, hat 1998 eine Privatstiftung mit dem Nachlass begründet. Bis Herbst 2001 war er in der Gmundner Wohnung des Autors, die als provisorisches Archiv diente, untergebracht. Danach übersiedelte er in die dortige sogenannte Kleine Villa Toscana, die sich im Besitz des Landes befindet. Im heurigen Sommer lief die Förderung des Bundes für das Forschungszentrum aus.

Thomas Bernhard in Salzburg

Das Land und die Stadt Salzburg hätten sich als neuer Standort angeboten, doch seine Präferenz sei Oberösterreich gewesen, berichtete Fabjan über die Gespräche. Der 1931 geborene Thomas Bernhard lebte etliche Jahre in Salzburg sowie vor seinem Tod 1988 in Oberösterreich, beigesetzt wurde er in Wien. Jetzt wurde aber eine Kooperation der Stiftung mit dem Land Oberösterreich mit dessen Stifter-Institut und dem Literaturarchiv Salzburg an der Universität mit deren Leitern Petra-Maria Dallinger beziehungsweise Manfred Mittermayer vereinbart.

Uni und Land zahlen Archivbetrieb

Die Stiftung bringt den Nachlass des Autors ein, die Uni und das Land bezahlen den laufenden Archivbetrieb und das Land zusätzlich das Gebäude sowie die anfallenden Hausbetriebskosten. Derzeit wird eine Werkausgabe aller noch zu Lebzeiten Bernhards veröffentlichten Texte betreut, schilderte der Leiter des Archivs, Martin Huber, an der auch der 2008 verstorbene Wendelin Schmidt-Dengler mitwirkte. Die Werkausgabe soll 22 Bände umfassen, von denen 20 im Suhrkamp Verlag erschienen sind. Der letzte, der sich mit dem öffentlichen Bernhard beschäftigt, soll wegen des Umfanges - unter anderem seine Schriften als Gerichtsberichterstatter, Preisreden und Interviews - auf zwei Bände aufgespalten werden.

Weil der Personalstand nun von 1,5 auf zwei Mitarbeiter aufgestockt wird, kann das Archiv auch längere Öffnungszeiten anbieten. Zuletzt hielt sich dort ein südkoreanischer Übersetzer auf. Geplant ist auch eine Festveranstaltung in Gmunden im kommenden Jahr. Auf der Vorhabensliste stehen auch noch eine Aufarbeitung der Bibliothek des Autors und die Rolle der Schriften in seinen Werken, seine Reise- und Schreiborte und die Herausgabe eines Bernhard-Handbuches/Lexikons. (APA)

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken