Salzburg

Halloween: Die Nacht der verirrten Seelen

Veröffentlicht: 31. Oktober 2014 12:58 Uhr
Vor kurzem noch undenkbar: Viele Kinder fiebern bzw. zittern Halloween - der Nacht auf den 1. November - entgegen. Kein Wunder, ist dies doch die Nacht der verirrten Seelen, des keltischen Todesgottes Samhain und des Hexensabbats. Und das ist gut für den Nachwuchs, der kostümiert mit der deutschen Version von "Trick Or Treat" von Haus zu Haus zieht.

Die in den USA gebräuchlichen Halloween-Feiern haben sich seit einiger Zeit auch in Mitteleuropa durchgesetzt - am besten ist es daran zu erkennen, dass in den Supermärkten Schoko-Nikoläuse und -krampusse Anfang Oktober noch nicht die Szenerie beherrschen. Stattdessen sind nachempfundene und echte Kürbisse an allen Ecken und Enden zu sehen.

"Süßes, sonst gibt's Saures"

Die Kinder haben eins zu eins den Brauch übernommen, vor jedem Haus scherzhaft drohend Süßigkeiten zu erpressen. Obwohl man sich über die korrekte Übersetzung von "Trick Or Treat" noch nicht ganz einig ist: "Schoko oder Schabernack" sagen die einen, mit "Süßes, sonst gibt's Saures" versuchen es die anderen.

"Diese Nacht ist schrecklich!"

Bewegt sich in der Gegenwart dieses Fest trotz Schabernacks meist im harmlosen Bereich - die zahlreichen Legenden, die sich um Halloween ranken, sind es mit Sicherheit nicht. So schrieb ein römischer Dichter über den Monatswechsel von Oktober auf November: "... Diese Nacht ist schrecklich! Die Kelten trinken das Blut von Kindern. Dann geben sie sich abstoßenden sexuellen Praktiken hin. Sie verschonen weder Kinder noch Mütter, Menschen jeden Alters und Geschlechts ..."

 

Die ältesten Wurzeln finden sich bei den schottisch- und irisch-keltischen Druiden: Demnach war es der Tag der Ernte und die Nacht, in der die Erde am nächsten bei der Welt der Geister war und deren verirrte Seelen umhergingen. Mit einem Festmahl sollten diese besänftigt werden.

Kinder sind die neuen Geister

Die Rolle der Geister haben heute die Kinder übernommen. In den Gewändern von Gespenstern, Hexen, Gnomen, Zwergen, Dämonen, Teufeln, Skeletten, Fledermäusen, Eulen und anderen Fabelwesen ziehen sie durch die Straßen.

 

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Iren bringen Kürbis-Kult in die USA

Fehlt noch eine klassische Zutat für ein gelungenes Halloween-Fest - der Kürbis: Auch dazu gibt es die passende Mär. Sie betrifft den irischen Dorfschmied Jack O'Lantern, der so geizig und habgierig gewesen sein soll, dass ihm sogar in der Hölle der Zutritt verwehrt wurde. Er wurde bestimmt, auf ewig mit einer Laterne herumzuziehen. Nur ein Stück glühender Kohle in einer ausgehöhlten verrunzelten Zuckerrübe bekam er mit. Über irische Auswanderer kam die Geschichte von Halloween nach Amerika - und dort wurde aus der Rübe ein Kürbis.

Die Herkunft des Wortes "Halloween"

Der Name Halloween hat wiederum mit dem 1. November, dem Allerheiligentag zu tun. Dieser heißt im Englischen "All Saints Day" oder "All Hallows", der Abend davor daher der "All Hallows Eve" - verkürzt eben Halloween. Dieser soll übrigens sehr gut für Weissagungen geeignet sein. Beliebt sind Prophezeiungen zu Reichtum und privatem Glück. So werden Münzen und Ringe oder Fingerhüte in Speisen entdeckt, der Finder wird zu Dagobert Duck oder segelt in den Hafen der Ehe bzw. bleibt sein Leben lang allein. (APA)

Links zu diesem Artikel:

  • In Österreich nicht beliebt
  • Zu viel Saures verboten

(Quelle: salzburg24)

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