Bräuche und Traditionen

Was ihr über Allerheiligen und Allerseelen wissen solltet

Veröffentlicht: 01. November 2024 07:25 Uhr
Als hoher Festtag in der katholischen Kirche gilt Allerheiligen am 1. November. Aber warum genau wird das Fest überhaupt gefeiert? Was ist der Unterschied zu Allerseelen? Und welche Traditionen und Bräuche gibt es in Salzburg und der Welt?

Die katholische Kirche feiert an den beiden ersten Tagen im November Allerheiligen und Allerseelen. Mit den beiden Tagen verbunden sind in Salzburg, aber auch weltweit, verschiedene Traditionen und Bräuche. Die sieben wichtigsten Fakten über Allerheiligen haben wir hier für euch zusammengefasst.

  1. Was feiert man zu Allerheiligen?
  2. Was ist die Geschichte von Allerheiligen?
  3. Friedhofsbesuche und Gräbersegnungen
  4. Allerheiligen-Striezel
  5. Was wird zu Allerseelen gefeiert?
  6. Was hat Halloween mit Allerheiligen zu tun? 
  7. Allerheiligen in anderen Ländern

Was feiert man zu Allerheiligen?

Allerheiligen am 1. November gilt als hoher Festtag und ist im Unterschied zu Allerseelen am 2. November eigentlich gar kein Tag des Totengedenkens. Trotzdem hat es sich vielerorts eingebürgert, dass Menschen schon zu Allerheiligen die Gräber von Verstorbenen besuchen. Die katholische Kirche will mit Allerheiligen an alle Menschen erinnern, die ein "heiligmäßiges" Leben geführt haben. Als Heilige werden im engeren Sinne jene Menschen bezeichnet, die für ihr besonders christliches und vorbildliches Leben offiziell heiliggesprochen werden. Allerseelen soll aber besonders jenen Heiligen gedacht werden, die weniger bekannt sind und keinen eigenen Feiertag haben. Außerdem erinnert Allerheiligen daran, dass nach der Lehre der Kirche jeder und jede Gläubige zur Heiligkeit berufen ist. Zu Allerheiligen wird das neue Leben gefeiert, in das die Heiligen gelangt sind und das allen Christen verheißen wird.

Was ist die Geschichte von Allerheiligen?

Die Wurzeln des Festes finden sich im Orient, wo man schon im vierten Jahrhundert ein Gedächtnis aller Märtyrer beging. Das Datum war in den verschiedenen Teilkirchen unterschiedlich. So sind der Freitag nach Ostern, der 13. Mai und der Sonntag nach Pfingsten als Gedächtnistage überliefert. Die Ausbreitung des Festes hängt möglicherweise mit der Weihe des Pantheons in Rom zu einer Kirche zu Ehren der Mutter Gottes und aller heiligen Märtyrer durch Papst Bonifatius IV. im Jahr 610 zusammen. Der 1. November wurde im neunten Jahrhundert durch Ludwig dem Frommen in Frankreich eingeführt und wird seither in der ganzen katholischen Kirche gefeiert.

Friedhofsbesuche und Gräbersegnungen

Viele Menschen nutzen den Feiertag in Österreich, um den Verstorbenen zu gedenken und Gräber zu schmücken. Die Friedhöfe in der Stadt Salzburg haben zu Allerheiligen fast durchgehend geöffnet. An diesem Tag findet traditionsgemäß auch die Segnung der Gräber durch die katholische Kirche statt.

Allerheiligen-Striezel 

Der Allerheiligen-Striezel ist in fast allen Teilen Österreichs bekannt. Das geflochtene Gebäck aus Germteig gibt es in Form eines Zopfs oder als Kipferl und wird oft von Taufpat:innen verschenkt. Die Tradition dürfte auf die antike Trauerkultur zurückgehen. Damals war es üblich, sich als Zeichen der Trauer die geflochtenen Haare abzuschneiden. In Salzburg wird das Brauchtum vor allem im Innergebirg bis heute gelebt.

Was wird zu Allerseelen gefeiert? 

Allerseelen ist wie erwähnt kein Feiertag und hat seine Wurzeln im Gebet für die Verstorbenen, das bei den Christ:innen seit dem zweiten Jahrhundert überliefert ist. Das eigentliche "Geburtsjahr" des Allerseelen-Tages ist 998. In diesem Jahr setzte Odilo, Abt des Benediktiner-Klosters Cluny, für alle ihm unterstellten Klöster fest, dass am Tag nach Allerheiligen aller Verstorbenen durch Gebet und Messe zu gedenken sei. Dieser Brauch breitete sich rasch über Frankreich, England und Deutschland aus.

Was hat Halloween mit Allerheiligen zu tun? 

Eine Verbindung gibt es auch zwischen Allerheiligen und Halloween, das am 31. Oktober gefeiert wird. Denn der Allerheiligentag heißt im Englischen "All Saints Day" oder "All Hallows", der Abend davor daher der "All Hallows Eve" – verkürzt Halloween. Dieser soll übrigens sehr gut für Weissagungen geeignet sein. Beliebt sind Prophezeiungen zu Reichtum und privatem Glück. So werden Münzen und Ringe oder Fingerhüte in Speisen entdeckt, der Finder oder die Findern wird zu Dagobert Duck oder segelt in den Hafen der Ehe bzw. bleibt sein Leben lang allein.

Allerheiligen in anderen Ländern

Neben Österreich ist Allerheiligen in den katholisch geprägten Kantonen der Schweiz, in Teilen Deutschlands, sowie in katholisch geprägten Mittelmeerländern einschließlich Frankreich ein gesetzlicher Feiertag. Das gilt auch für katholisch geprägten ex-kommunistischen Staaten wie Polen, Kroatien und Litauen sowie die Philippinen. Im katholischen Polen ist Allerseelen (Zaduszki) ein besonders wichtiges Fest. Familien treffen sich und schmücken gemeinsam die Gräber. In Italien wird erzählt, dass zu Ognissanti (italienisch für Allerheiligen) die Verstorbenen kommen, um die Kinder zu beschenken. Oft werden Süßigkeiten aus Marzipan versteckt, meist in Form von Früchten oder Figuren.


Besonders bekannt ist der "Tag der Toten" in Mexiko. Dabei handelt es sich um ein Fest des Lebens und Todes. Indigenen Traditionen zufolge kommen die Seelen der Familienmitglieder am 1. und 2. November aus dem Jenseits zu Besuch. Dafür werden in den Häusern und Wohnungen Altäre aufgestellt und geschmückt. Häufig finden große Umzüge und Festmessen statt, um Verstorbene zu ehren. Bekannt sind auch die bunten Schädeln (Calaveras) und Skelette (Calacas).

(Quelle: salzburg24)

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