Feuerbestattungen nehmen in Salzburg zu – im urbanen Raum sind es bereits über 80 Prozent aller Bestattungen und auch am Land steigt die Tendenz. Obwohl die Asche mittlerweile oft unter Bäumen vergraben, verstreut oder die Urne zu Hause aufgestellt wird, ist für viele Angehörige ein Grab dennoch nicht wegzudenken. Allein der Kommunalfriedhof in der Landeshauptstadt hat über 20.000 Gräber. Und vor allem zu Allerheiligen werden diese mit Blumen schön geschmückt.
Das merkt auch Salzburgs stellvertretende Innungsmeisterin der Florist:innen und Gärtner:innen, Maria Awender. „Es gibt zwei Richtungen beim Grabschmuck. Die gesetzten Pflanzen werden immer mehr, die Nachfrage nach fertigen Grabgestecken bleibt in etwa gleich“, erklärt sie im SALZBURG24-Gespräch am Dienstag.
Mehr Natürlichkeit als Trend zu Allerheiligen
Dennoch berichtet die stellvertretende Innungsmeisterin von Herausforderungen: Wegen der vielen Konkurrenz, wie zum Beispiel Super- oder Baumärkte, müsse man als Florist:in kreativ werden und etwas Besonders anbieten. Also, Gesteckgrößen, Blumensorten und -farben, die es „nicht überall“ gibt. Heuer zeichne sich vor allem bei Gestecken ein Trend hin zur Natürlichkeit ab. „Fruchtstände und Zapfen, viel Getrocknetes und wenig Gefärbtes“, führt Awender aus. Bei den Blumen, die im Grab eingepflanzt werden, seien zu Allerheiligen Stacheldrahtkraut, Pflanzen mit roten Beeren, Gräser und Erica Calluna – eine besondere Blumenart, die die Farbe nicht verliert – beliebt.
Manche Blumengeschäfte bieten auch einen eigenen Grabservice an. „Vor allem zu Allerheiligen bitten viele Stammkunden darum, weil die Floristen die Gräber schon kennen“, weiß die Innungsmeisterin. Passend zum Grabstein werde dann eine Kombination von Blumen von den Fachleuten ausgesucht und die Begräbnisstätte entsprechend geschmückt.
Blumengesteck kostet zwischen 50 und 100 Euro
Die Kosten für den Blumenschmuck sind recht unterschiedlich. „Etwas Kreatives“ gebe es oftmals schon ab 20 Euro, für größere Gestecke müsse man aber schon mit 50 bis 100 Euro rechnen. Und wann kauft man die Blumen am besten? „Einige bestellen bereits 14 Tage vor Allerheiligen. Die meisten kaufen die Blumen etwa eine Woche vorher und haben sie dann ein paar Tage zu Hause“, sagt die stellvertretende Innungsmeisterin. Am selben Tag würden vor allem noch Schnittblumen für Grabvasen gekauft – mit teils verkürzten Zeiten haben in Salzburg einige Blumengeschäfte auch am Feiertag geöffnet.
Wenig Pflege für Grabblumen im Herbst
Die Pflege für den Blumenschmuck halte sich im Herbst laut Awender in Grenzen. „In der Luft und Erde steckt nun so viel Feuchtigkeit, da muss man wenig bis gar nicht gießen“. Außerdem würden auch die Pflanzenarten – entsprechend der Jahreszeit – generell nicht viel Wasser brauchen. Und auch die fertigen Gestecke würden recht lange halten, weil sie mittlerweile eben mit getrockneten Blumen gebastelt werden.
Schmückt ihr die Gräber eurer Angehörigen zu Allerheiligen mit Blumen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
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(Quelle: salzburg24)