Salzburg

Hochwasser in Serbien: Einsatz der Salzburger Hilfskräfte verlängert

Veröffentlicht: 22. Mai 2014 13:58 Uhr
Obwohl sich die Hochwasser-Situation in Serbien langsam zu beruhigen scheint, reißt die Hilfe der Salzburger nicht ab. Dafür wird ihnen am Donnerstag nicht nur vom österreichischen Botschafter große Dankbarkeit entgegengebracht.
Susanne Brün

Ein Katastrophenzug des Landesfeuerwehrverbandes Salzburg ist bereits vor sechs Tagen zum Einsatz nach Serbien aufgeborchen. Nach jetziger Einschätzung werden die Arbeiten noch einige Tage andauern, da vor allem das Auspumpen eines überschwemmten Stahlwerks Zeit und Kräfte raubt.

Die Salzburger Kräfte pumpen mit vereinten Kräften das Stahlwerk in Serbien aus. LAWZ Salzburg

LAWZ Salzburg Salzburg24
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Wie wichtig die Arbeit der Salzburg im Stahlwerk ist, wurden bereits von mehreren Seiten (örtl. Feuerwehr, Innenministerium, Zivilschutz) an das Team kommuniziert und auch der Dank dafür zum Ausdruck gebracht, so die LAWZ am Donnerstag. Auch wurde dem Team der Besuch des österreichischen Botschafters in Serbiens, Johannes Eigner angekündigt.

Männer und Ausrüstung kommen zurück

Da der Pegelstand der Save sowie der Pegel im Stahlwerk zunehmend sinkt, wurde seitens der lokalen Einsatzleitung bekanntgegeben, dass der Bootseinsatz beendet werden kann. Aus diesem Grund werden Donnerstagmittag bereits acht Fahrzeuge mit vier Bootsanhängern sowie 33 Mann nach Österreich zurückverlegt. Da der Einsatz allerdings bis zum 31. Mai verlängert wurde, werden 14 Personen der Feuerwehr und drei Personen des Roten Kreuzes mit sechs Fahrzeugen und drei Anhängern vor Ort bleiben. Auch am Mittwoch kehrten zwölf Einsatzkräfte der Wasserrettung zurück.

Caritas hilft vor Ort

Aktuell unterstützt auch die Caritas mit lokaler Nothilfe in Form von Lebensmittel-, Hygienepaketen und Decken. Die Caritas Salzburg bittet in erster Linie um finanzielle Unterstützung, damit die lokalen Caritas-Partner rasche Hilfe vor Ort leisten können. Private Sachspenden werden in Salzburg aus organisatorischen Gründen nicht angenommen, da nach aktuellem Infostand alle notwendigen Hilfsgüter vor Ort erhältlich sind und über die lokalen Hilfsorganisationen verteilt werden.

Mithilfe und Solidarität ist gefordert

Caritas Direktor Johannes Dines: „In Salzburg und im Tiroler Unterland haben wir letztes Jahr am eigenen Leib die Auswirkungen des Hochwasser gespürt. Jetzt mussten unsere Nachbarn in Serbien, Bosnien und Kroatien erleben, wie ihr zu Hause vom Wasser zerstört wurde. Die eigene Existenzgrundlage einfach weggeschwemmt wurde. Unsere Mithilfe und Solidarität ist jetzt für unsere Nachbarn gefordert“.

Enge Zusammenarbeit und Kooperation mit Salzburger Initiativen

Die Caritas Salzburg kooperiert mit verschiedensten lokalen Privatinitiativen, Kulturvereinen, Pfarren und Organisationen, die von Salzburg aus versuchen, direkt Hilfe zu organisieren. Oft sind dies Einzelpersonen und Familien, die während des Balkankrieges als Kriegsflüchtlinge nach Salzburg kamen, und die damals durch Österreich Aufnahme und Hilfe fanden. Sie versuchen jetzt in ihrer Heimat Hilfe zu leisten. Um diese konkreten Hilfsmaßnahmen sicherzustellen, unterstützt und begleitet die Caritas diese Aktivitäten, unter anderem mit der Möglichkeit entsprechende Bestätigungen auszustellen, die einen gesicherten Grenzübertritt gewährleisten.

Menschen haben alles verloren

Den ersten Schätzungen zufolge gehen die Schäden durch das Hochwasser weit über 174,5 Millionen Euro hinaus, was eine Voraussetzung ist, dass Belgrad auch die Hilfe des europäischen Solidaritätsfonds ersuchen kann. Landesweit sind 1,6 Millionen Menschen von den Überschwemmungen betroffen. Knapp 32.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

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Landesweit wurden 2.260 überflutete Gebäude registriert. In dieser Zahl ist die komplett überflutete Kleinstadt Obrenovac nicht enthalten.

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(Quelle: salzburg24)

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