Bei den schweren Überschwemmungen in Bosnien und Serbien sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Die Länder bitten die Nachbarländer um Hilfe. Ein Katastrophenzug des Landesfeuerwehrverbandes Salzburg ist Samstagvormittag mit insgesamt 57 Kräften zum Einsatz nach Serbien aufgebrochen. Und in der Stadt Salzburg wurde kurzerhand eine Spendenaktion gestartet.
Wegen der Unwetter sandten Bosnien und das ebenfalls betroffene Nachbarland Serbien einen Hilferuf an die Europäische Union. Österreich und weitere EU-Staaten sagten den beiden Balkanländern umgehend Unterstützung zu. "Serbien und Bosnien erleiden die schwersten Überschwemmungen seit mehr als einem Jahrhundert", erklärte ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel.
Salzburger Feuerwehr hilft in Serbien
Der Katastrophenzug des Landesfeuerwehrverbandes Salzburg machte sich am Samstag um 10 Uhr auf den Weg nach Serbien. Der Hilfseinsatz ist vorerst acht Tage geplant. Am Dienstag werden die eingesetzten Kräfte abgelöst, teilte der Landesfeuerwehrverband mit. Der Katastrophenzug setzt sich aus folgenden Kräften zusammen:
LFV Salzburg: elt Fahrzeuge, fünf Anhänger (zwei Boote, HLPA, HWA, KAT), 40 Mann
Einige der Helfer, die am Samstag nach Serbien aufgebrochen sind, standen auch schon beim Katastropheneinsatz in Slowenien im Februar dieses Jahres im Einsatz. Schnee und Eis hatte die Stromversorgung des Landes lahmgelegt. Der Katastrophenzug aus Salzburg wurde etwas mehr als 14 Tagen beendet.
Wasserrettung hilft in Bosnien
Das Innenministerium forderte auch den Einsatz der Wasserrettung aus Salzburg an. Nach einer kurzen Verzögerung haben die Einsatzkräfte Samstagvormittag den Marschbefehl nach Bosnien erhalten. Um 12 Uhr sind 15 Mann mit drei Fahrzeugen und einem A-Boot in Moondsee abgerückt. Am Genzübergang Spielberg werden die Wasserretter mit den Kameraden des LV Tirol und Kärnten zusammentreffen und in einem gemeinsamen Konvoi ins Katastrophengebiet reisen, teilte die Salzburger Wasserrettung am Samstag mit.
Indes hat sich in der Stadt Salzburg eine Gruppe von Helfern zusammengetan, die Spenden für die Flutopfer sammelt. Noch bis Samstagnachmittag (open end) und ab Sonntag, 9 Uhr, können Spendenwillige in der Ignaz-Harrer-Straße 72 Kleidung und Nahrungsmittel für die Betroffenen abgeben. Bis Mittag waren bereits rund 60 Salzburger vor Ort, um zu spenden. "Es sollte ursprünglich eine kleine Aktion werden, wir haben selbst nicht mit so einem großen Andrang gerechnet", freut sich Alma Abdic, die die Aktion zusammen mit Familie und Freunden und dem Verein BH Dijaspora Salzburg auf die Beine stellte. "Schon seit Tagen haben die Länder mit Überschwemmungen zu kämpfen - und nach dem Jugoslawienkrieg haben die sich nie wirklich erholt, darum nachen wir das", schildert Abdic im Gespräch mit SALZBURG24 die Motivation dahinter.
Organisatoren suchen Lkw
Neben Kleidung und Nahrungsmittel werde noch Babynahrung, Hygieneartikel und haltbare Milch dringend benötigt, erzählt Abdic. Die gesammelten Artikel (auch in Hallein wurde für Samstag ein Stand aufgestellt) werden dann mit dem Roten Kreuz in Krajina zu den von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen in Bosnien gebracht. Benötigt wird noch ein Lkw, der die Spenden nach Serbien fährt, erzählt Abdic. "Wir würden uns freuen, wenn sich eine Spedition bei uns meldet". Alle weiteren Informationen gibt es auch auf der eigens für die Spendenaktion gegründeten Facebook-Seite "Hilfsorganisation Flutopfer Bosnien/Serbien", die bereits mehr als 1.800 Mitglieder zählt.