Die Tierfreunde Österreich fordern schon seit langem die Abschaffung der Hundesteuer in den Gemeinden. Bestätigt fühlt sich der Verein durch eine Aussage von Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer in einem TV-Interview am Montag: „Die Hundesteuereinnahmen sind sofort aufgebraucht durch den Verwaltungsaufwand“. Diese Aussage rief am Dienstag die Tierfreunde Österreich auf den Plan: "Wozu brauchen wir eine Hundesteuer in Österreich, die sich selbst auffrisst und mancherorts sogar mehr kostet, als sie einbringt", hinterfragt Erich Goschler vom Verein Tierfreunde Österreich die Sinnhaftigkeit der Sondersteuer.
„Haben so viele Hunde wie nie zuvor“
Helmut Mödlhammer bekräftigt die Notwendigkeit einer Hundesteuer auf Anfrage von Salzburg24.at: „Für die Gemeinden ist die Beseitigung von Hundekot und weiteren Verwaltungsaufwand ein hoher Kostenfaktor, von daher ist es gerechtfertigt hier eine Hundesteuer einzuheben. Die Gemeinden reagieren zudem auf den Druck der Bevölkerung – für Bauern ist der viele Hundekot ein Risikofaktor für sein Vieh, da durch den Hundekot auch Krankheiten übertragen können. Andere wiederum fühlen sich durch Nachbarshunde im Bezug auf Ruhestörung belästigt oder sehen gar eine Sicherheitsverletzung durch die Tiere. Wir haben so viele Hunde wie nie zuvor.“
„Hundesteuer unverzüglich abschaffen"
Mödlhammer vergesse dabei aber auf Therapiehunde, Hunde als Sozialpartner für einsame Menschen und Hunde als Spielkameraden für Kinder und beweise einmal mehr, wie weit die Politik von den Menschen entfernt sei, kritisieren die Tierfreunde Österreich weiter. „Eben jene sozial Schwachen, die sich jeden Cent für ihren treuen Gefährten vom Mund sparen, sind die Opfer dieser hundefeindlichen Politik. Hundehaltung darf kein Privileg von Besserverdienern sein. Deshalb muss die Hundesteuer unverzüglich abgeschafft werden.“, so die Tierfreunde weiter.
„Hoher Verwaltungsaufwand spricht für Erhöhung“
Nichts desto trotz zieht Gemeindebundpräsident und Hallwanger Bürgermeister Helmut Mödlhammer sogar eine erneute Erhöhung der Hundesteuer in Erwägung: „Der Verwaltungsaufwand ist viel zu hoch, um alle Kosten abdecken zu können, die Gemeinden würden alleine für Reinigungskosten schon viel mehr Geld benötigen“, so Mödlhammer. Indes appellieren die Tierfreunde Österreich an Hundehalter, die Initiative zur Abschaffung der Hundesteuer unter www.stoppt-die-hundesteuer.at zu unterschreiben.
Gemeinden regeln Hundesteuer für sich
„Laut der Salzburger Hundesteuerverordnung unterliegt das Halten von mehr als drei Monate alten Hunden, die nicht als Wachhunde, Blindenführerhunde, oder in Ausübung eines Berufes oder Erwerbes gehalten werden einer Abgabe, die als Hundesteuer eingehoben wird“, lauten etwa die Regeln für Hundebesitzer in der Stadt Salzburg. Für Halleiner Hundebesitzer beispielsweise gibt es auch „Belohnungen“: Jene Hundebesitzer, die ihren Hund schon länger haben und ihn nachträglich abrichten lassen werden belohnt - sie zahlen statt jährlich 70 Euro Hundesteuer nur 35 Euro. Mehr Infos zur Hundesteuer in Ihrer Gemeinde finden Sie HIER.
(Quelle: salzburg24)