Nächstes Kapitel um die Israel-Aussagen von Österreichs ESC-Sieger Johannes Pietsch alias JJ. Er wünscht sich den Song Contest 2026 in Wien ohne das diesmal auf dem 2. Platz gelandete Israel. "Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt", zitierte ihn die spanische Zeitung "El País". "Ich würde mir wünschen, dass der Eurovision Song Contest nächstes Jahr in Wien stattfindet, ohne Israel." In einem Video, das auf Social Media kursiert, sagte der 24-Jährige: "Ich bin sehr enttäuscht, dass Russland ausgeschlossen wurde und Israel nicht." Beide seien Aggressoren. Politische Reaktionen waren die Folge.
Auf APA-Nachfrage relativierte der aktuelle ESC-Gewinner über sein Management seine Aussagen etwas: "Es tut mir leid, falls meine Worte missverstanden wurden. Obwohl ich die israelische Regierung kritisiere, verurteile ich jegliche Form von Gewalt gegen Zivilisten überall auf der Welt - sei es gegen Israelis oder Palästinenser. Zu diesem Thema werde ich mich nicht weiter äußern."
Kritik an JJ von Israelitischer Kultusgemeinde
Nun hat auch Salzburgs Israelitische Kultusgemeinde darauf reagiert. Elie Rosen verurteilt die Aussagen von JJ in einer Aussendung am Freitag. Es sei bedauerlich, dass der junge Sänger die erste Gelegenheit nach seinem ESC-Sieg dafür nutze, um gegen den Staat Israel zu polarisieren. Damit falle der Musiker israelischen Künstlerkollegen in den Rücken und biedere sich dem Mainstream an. "Seine Forderungen stehen jener der antiisraelischen BDS-Bewegung um nichts nach", so Rosen.
Israel hinter Österreich beim ESC 2025
Für Israel war am vergangenen Samstagabend die Sängerin Yuval Raphael (24) angetreten. Sie ist eine Überlebende der Terroranschläge auf Israel am 7. Oktober 2023. Sie war damals mit einer Freundin auf dem Nova-Musikfestival, auf dem Terroristen aus dem Gazastreifen ein Massaker anrichteten.
Ihr Song "New Day Will Rise" landete im ESC-Finale in Basel auf Platz 2 hinter JJ, das Publikumsvoting konnte Israel sogar für sich entscheiden. JJ wiederum konnte insbesondere bei den Fachjurys punkten, was ihm und somit Österreich letztlich den Sieg bescherte.
(Quelle: salzburg24)