Klima bereitet Sorgen

Ist Skifahren bald Schnee von gestern?

Veröffentlicht: 20. April 2022 09:49 Uhr
Österreich ist eine Skination und zur Winterszeit üblicherweise schneebedeckt. Aber ohne Klimaschutz gehöre Schnee bald, zumindest in tiefen Lagen, hierzulande nicht mehr zur natürlichen Umwelt.
SALZBURG24 (AG)

Wie Andreas Gobiet von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Rande der am Mittwoch gestarteten Fachkonferenz "Klimatag 2022" in Wien erklärt.

Schneemassen bereits jetzt geringer

"Bereits in der Vergangenheit ist in Österreich die mittlere Höhe der Schneedecke schon landesweit aufgrund der globalen Erwärmung zurückgegangen", so der Klima- und Lawinenexperte, der bei der Tagung über "Szenarien zukünftiger Entwicklung des natürlichen und technischen Schnees in Österreich" berichtet: "Dies kann man bei so gut wie allen Stationen nachverfolgen, die hinlängliche Qualität für solche Trenduntersuchungen aufweisen."

Wie viel Schnee fällt 2100 noch?

Der Klimawandel hat massive Auswirkungen auf die Schneedecken. Im Jahr 2100 wird in Österreich auf allen Höhen weniger lang Schnee liegen als heute. Diese Entwicklung ist unumkehrbar.

Klimaziele für Schneefall essenziell 

Laut einer Studie über die zukünftige Entwicklung des natürlichen und technisch erzeugten Schnees in Österreich wird in den kommenden Jahrzehnten eine weitere Abnahme nicht vermeidbar sein, sagte Gobiet: "Wenn wir die Klimaziele von Paris erreichen, also die Erwärmung auf zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau beschränken, ist der Rückgang aber nicht so dramatisch."

 

Keine weiße Pracht wegen Erderwärmung 

Auf 1.000 Meter Seehöhe müsste man dann Ende des Jahrhunderts mit einer um circa drei Wochen kürzeren natürlichen Schneebedeckung rechnen. "Schnee wird dann aber weiterhin zum gewöhnlichen Landschaftsbild in Österreich gehören", meint er. Ganz anders wäre die Situation ohne Klimaschutz bis Ende des 21. Jahrhunderts: "Im schlimmsten Fall hätten wir dann Abnahmen von über 80 Prozent und zumindest in tiefen Lagen keinen Schnee", so Gobiet.

Salzburgs Wintertourismus kommt wieder in Schwung

Rund 3,4 Millionen Nächtigungen wurden in Salzburg im Februar gezählt, 7,7 Millionen waren es seit November 2021. Nach einer faktisch ausgefallenen Wintersaison 2020/21 gab es dieses Jahr ein …

Tourismus steht vor Änderungen

"Wir stehen jetzt wirklich an einem Punkt, wo wir entscheiden, ob wir das Klima schützen oder nicht", sagte er: "Bei engagiertem Klimaschutz und dem Erreichen der Pariser Klimaziele werden die Änderungen für den österreichischen Wintertourismus in den meisten Bereichen handhabbar sein". Jedes Zehntel Grad Temperaturanstieg, das vermieden werden kann, würde hier helfen.

Ohne Klimaschutz bei einem "Weitermachen-wie-bisher-Szenario" steigen die Durchschnittstemperaturen hierzulande um fünf bis sechs Grad Celsius über das vorindustrielle Niveau. "Dann kann man einen gewohnten Wintertourismus in Österreich außer in sehr hoch gelegenen Gebieten im Endeffekt vergessen", erklärte Gobiet: "Gerade die Wintertouristiker sollten daher größtes Interesse am Klimaschutz haben."

(Quelle: apa)

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