Salzburg

Jeder dritte Salzburger leidet unter Verkehrslärm

Veröffentlicht: 29. April 2014 14:05 Uhr
Dauerhafter Verkehrslärm macht krank. Darauf macht der VCÖ anlässlich des internationalen Tages gegen Lärm aufmerksam. Eine aktuelle VCÖ-Analyse von Daten der Statistik Austria zeigt, dass rund 135.000 Salzburger über 15 Jahre durch Verkehrslärm beeinträchtigt werden.
Andre Stadler

Die mit Abstand größte Lärmquelle ist der Kfz-Verkehr. Der VCÖ spricht sich zum Schutz der Bevölkerung für mehr Verkehrsberuhigung und für verstärkte Maßnahmen gegen den wachsenden Lkw-Transit aus.

Kfz-Lärm am größten

In Salzburg fühlen sich rund 135.000 Menschen über 15 Jahre durch Verkehrslärm in ihrem Wohnumfeld beeinträchtigt, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Der Kfz-Verkehr wird als größter Lärmerreger erlebt: 101.000 Salzburgerinnen und Salzburger werden in ihrem Wohnumfeld durch den Lärm von Autos, Lkw, Bussen, Motorrädern und Mopeds beeinträchtigt.

"Verkehrslärm ist ein großes Gesundheitsproblem. Dauerhafte Lärmbelastung macht krank", verweist VCÖ-Expertin DI Bettina Urbanek auf medizinische Studien im In- und Ausland. Das Herzinfarktrisiko ist entlang von stark befahrenen Straßen deutlich höher als in ruhigen Gebieten. Auch das Schlaganfallrisiko steigt. Schlafstörungen, Bluthochdruck und mangelnde Konzentrationsfähigkeit sind weitere Folgen von dauerhaftem Lärm. Eine dauerhafte Lärmbelastung von 65 Dezibel und mehr gelten als gesundheitsschädlich. Der VCÖ weist darauf hin, dass viele stark befahrene Straßen eine Belastung von über 75 Dezibel aufweisen.

Lkw-Verkehr nimmt zu

"Der nun wieder zunehmende Lkw-Verkehr erhöht die Lärmbelastung. Je mehr Lkw und je schneller sie fahren, umso größer die Belastung für die Anrainer", erklärt VCÖ-Expertin Urbanek. Zwar gibt es in Österreich seit dem Jahr 1996 ein Nachtfahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen, doch sind Fahrzeuge, die als "lärmarm" gelten, ausgenommen. Und mittlerweile fallen fast alle Lkw in diese Kategorie. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, um die Belastungen durch den Lkw-Transit zu verringern.

Viele Salzburgerinnen und Salzburger leiden auch unter dem Lärm von Mopeds und Motorräder. Bei Mopeds gibt es mit E-Mopeds bereits eine leise Alternative. "Für die Lebensqualität in Salzburg wäre es gut, wenn herkömmliche laute Mopeds durch E-Mopeds oder auch Elektro-Fahrräder ersetzt werden. Insgesamt braucht es im wahrsten Sinn des Wortes mehr Verkehrsberuhigungsmaßnahmen", stellt VCÖ-Expertin Urbanek fest. Positiv ist, dass die Salzburgerinnen und Salzburger fleißig Radfahren. Werden kurze Strecken mit dem Fahrrad statt dem Auto zurückgelegt, verringert das auch den Verkehrslärm. Auch deshalb ist die weitere Verbesserung der Bedingungen zum Radfahren wichtig, so der VCÖ.

Lösung Tempolimits?

Auch mit Tempolimits kann der Lärm verringert werden. Durch ein Tempolimit von 30 statt 50 km/h kann die Lärmbelastung um fünf Dezibel gesenkt werden: Schon eine Verringerung um drei Dezibel wird als Halbierung des Verkehrs wahrgenommen. Dasselbe gilt für Tempo 80 statt 100 km/h. "Die Zeitverzögerung durch niedrigere Tempolimits ist in Summe gering, für die Anrainer ist es aber ein großer Gewinn an Gesundheit und Lebensqualität", so VCÖ-Expertin Urbanek.

Der Verkehr ist das mit Abstand größte Lärmproblem in Salzburg, wie die VCÖ-Analyse zeigt. An zweiter Stelle liegen zu laute Nachbarn, die für 25.500 ein Ärgernis sind. Rund 17.000 Personen werden von Baustellenlärm belästigt. In Summe werden rund 196.000 Personen in Salzburg in ihrem Wohnbereich durch Lärm beeinträchtigt.

(Quelle: salzburg24)

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