Bilanz

Keine Hitze-Rekorde im Sommer in Salzburg – dennoch deutlich zu warm

Während in Ostösterreich im Sommer Temperaturrekorde verzeichnet wurden, sorgten in Salzburg immer wieder Kaltfronten für Abkühlung. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 02. September 2024 10:32 Uhr
Mit dem Start in den meteorologischen Herbst am Sonntag (1. September) ziehen die Wetterdienste Bilanz zum zurückliegenden Sommer. In Teilen Österreichs wurde mitunter der wärmste Sommer seit Messbeginn verzeichnet, in Salzburg gab es hingegen keine Temperaturrekorde. Im Vergleich zum langjährigen Mittel war es im Bundesland mit +2,1 Grad dennoch deutlich zu warm.

Zweigeteilt zeigte sich der Sommer 2024 in Österreich. Während vor allem im Osten und Südosten bei der Zahl der Hitzetage und Tropennächte Rekorde verzeichnet wurde, gab es im Westen des Landes häufiger Kaltfronten. Mit einer Abweichung von +2 Grad gegenüber dem Mittel der vergangenen 30 Jahre handelt es sich um den zweitwärmsten Sommer in Österreich seit Beginn der Aufzeichnungen vor 258 Jahren. Im Osten- und Südosten liegt der Sommer sogar auf Platz 1, berichtet der Wetterdienst Ubimet.

Heißester August der Messgeschichte

Dabei startete der Sommer vergleichsweise gemäßigt. Der Juni war noch von reger Tiefdruckaktivität über Westeuropa geprägt, stabile Wetterphasen blieben zunächst aus und nur vorübergehend kam es zu Warmluftvorstößen im Alpenraum. Die erste Hitzewelle des Sommers ließ bis zum 18. Juni auf sich warten und war auch nur von kurzer Dauer. Entsprechend empfanden einige Menschen das Wetter anfangs eher als kühl, doch mit einer Abweichung von +1,0 Grad fiel selbst der Juni am Ende zu warm aus. Deutlicher waren die Abweichungen zur Klimanormalperiode von 1991 bis 2020 im Juli mit +1,8 Grad. Vor allem aber der August trug mit +3,2 Grad maßgeblich zur deutlichen Sommerbilanz bei und schloss als heißester der Messgeschichte ab.

Sommer in Salzburg unbeständiger als im Osten

"Im Bundesland Salzburg hatten wir ein Plus von 2,1 Grad im Mittel. Also eine deutliche Abweichung, wenn auch nicht so stark wie im Osten mit 2,5 bzw. 2,9 Grad", teilt Ubimet-Meteorologe Christoph Martella im Gespräch mit SALZBURG24 am Montag mit. Im Osten und Südosten hielt sich die Hitze demnach länger, in Salzburg gab es hingegen immer wieder unbeständigere Wetterphasen und es war tendenziell zu nass.

17 Hitzetage in der Stadt Salzburg

Dementsprechend wurden in Salzburg auch keine Hitzerekorde verzeichnet. Insgesamt 17 Hitzetage mit Temperaturen von über 30 Grad wurden in der Stadt Salzburg gemessen, der Rekord liegt hier bei 31 Tagen im Sommer 1994. Im Vergleich dazu wurden in Eisenstadt heuer ganze 41 Hitzetage verzeichnet, damit wurde der Rekord von 38 Hitzetagen im Sommer 2015 gebrochen. Ähnlich stellt sich die Situation auch bei den Tropennächten, also Temperaturen von über 20 Grad in der Nacht, dar – davon gab es in Salzburg heuer keine. Linz hingegen verzeichnet mit 15 Tropennächten einen Rekordwert. "Es gab in Salzburg also keine Temperaturrekorde, sondern langanhaltende Hitze auf hohem Niveau", bilanziert Meteorloge Martella.

"Paradesommer für den Klimawandel"

Als "Paradesommer“ für den Klimawandel bezeichnet Martella die zurückliegenden Monate: "Die Meere waren sehr warm, vor allem an der Adria gab es mit Oberflächentemperaturen von über 30 Grad neue Rekorde. Dies führt dazu, dass bei einer südwestlichen Anströmung die Luftmassen, die zu uns kommen, noch wärmer und noch feuchter sind." In Österreich mache sich dies durch schwüle Bedingungen bemerkbar. Auswertungen würden zudem zeigen, dass die Luftfeuchtigkeit im Alpenraum zunimmt. Und auch die Tropennächte in Österreich werden mehr – "da sieht man den Klimawandel", so Martella.

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Derzeit liegt auch der meteorologische Herbst auf Rekordkurs. Mit Temperaturen von knapp 30 Grad sind wir im Moment "meilenweit vom langjährigen Mittel entfernt. Normal wären 23 oder 24 Grad", erklärt der Meteorloge weiter. Die Temperaturen sinken nun allmählich aufgrund der kürzeren Tage und der längeren Nächte ab. In Salzburg sind ab Donnerstag Temperaturen von unter 25 Grad zu erwarten, in Ostösterreich dürfte die Hitze noch etwas länger erhalten bleiben.

(Quelle: salzburg24)

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