Hinter der eigentlich positiven Bilanz stehe ein Problem, so die AK in einer Aussendung: Immer mehr gehen krank arbeiten – mit allen negativen Konsequenzen für die Langzeit-Gesundheit, Psyche und letztendlich Gesellschaft und Wirtschaft. „Der Gesetzgeber, aber auch die Unternehmen müssen mithelfen, diese Entwicklung einzudämmen“, sagt AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder, „wir bieten unsere Expertisen aus dem Bereich ArbeitnehmerInnenschutz gerne an, um gemeinsam gute Lösungen im Sinne der Beschäftigten und Unternehmen zu finden.“
Salzburger sind gesund
Gemessen an der geringsten Zahl an Krankenstandstagen im Österreichvergleich, sind die Salzburger Beschäftigten „am Gesündesten“. Gesundheitsvorsorge- und Förderungsprogramme sowie mehr sportliche Aktivität werden als Gründe dafür angeführt. „Diese Zahlen sind natürlich sehr erfreulich“, sagt AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder, „ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein bemerken wir beispielsweise auch bei unseren Betriebssport-Angeboten, die sich jährlich steigender Beliebtheit erfreuen.“
Hälfte aller Beschäftigten geht krank arbeiten
Gleichzeitig gibt Eder aber zu bedenken: „Diese Zahlen kaschieren aber eine sehr bedenkliche Entwicklung: Laut WIFO-Fehlzeitenreport 2018 gehen mittlerweile rund die Hälfte aller Beschäftigten krank arbeiten.“ Das WIFO geht von im Schnitt fünf Tagen pro Jahr aus, an denen man sich trotz angeschlagener Gesundheit in die Arbeit schleppt.
Arbeitsbelastung und Pflichtgefühl
Dieses Phänomen – genannt Präsentismus - ist vor allem auf Arbeitsbelastung und Pflichtgefühl der Beschäftigten zurückzuführen. Das wirkt sich in Salzburg aufgrund seiner kleinbetrieblichen Wirtschaftsstruktur mehr aus als in anderen Bundesländern. Oft spielt auch die Angst vor negativen Konsequenzen wie Jobverlust eine Rolle – vor allem jüngere und schlechter qualifizierte Beschäftigte gehen vermehrt trotz Krankheit in die Arbeit.
Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, müssen Politik, Unternehmen und ArbeitnehmerInnenschutz an einem Strang ziehen.
(Quelle: salzburg24)