Ausbreitung und Rissverdacht

Land Salzburg plant Bejagung des Goldschakals

Veröffentlicht: 25. September 2024 10:12 Uhr
Die Population von Goldschakalen in Salzburg wächst rasant, sagt der Wildtierbeauftragte des Landes. Zudem wurden mutmaßliche Risse im Lungau gemeldet. Eine Novelle der Schonzeitenverordnung geht heute in Begutachtung. Dadurch soll der Abschuss zwischen Oktober und März möglich sein, „sonst verliert man die Kontrolle“.

Drei tote Schafe wurden kürzlich in Mauterndorf und Thomatal im Lungau gefunden. Es besteht der Verdacht, dass ein Goldschakal die Tiere gerissen hat. Bislang gab es für den Goldschakal eine ganzjährige Schonzeitenverordnung. Das dürfte sich nun ändern: Am heutigen Mittwoch schickt das Land eine Novelle dieser Verordnung in Begutachtung. Der Goldschakal soll dadurch künftig zwischen 1. Oktober und 15. März bejagt werden dürfen. „Dieser Zeitraum wurde gewählt, damit auf die Fortpflanzungs- und Aufzuchtphase Rücksicht genommen wird“, heißt es aus dem Büro von LH-Stv. Marlene Svazek (FPÖ) am Mittwoch auf S24-Anfrage. Die Begutachtungsfrist endet am 3. Oktober. Somit könnte die Änderung der Verordnung schon kommende Woche in Kraft treten.

Goldschakal aktuell vermehrt im Lungau

Auch wenn die Raubtiere aktuell vermehrt im Lungau vorkommen, rechnet der Wolfs- und Wildtierbeauftragte des Landes Hubert Stock „in kürzester Zeit“ mit einer Ausbreitung in die restlichen Bezirke, wie er im S24-Gespräch Mittwochfrüh sagt. „Ursprünglich kommt der Goldschakal aus dem asiatischen Raum und gehört bei uns nicht zu den heimischen Wildarten. Die Population steigt stark. Man will den Landwirten eine Perspektive bieten und den Schakal ganz normal bejagen, weil man sonst die Kontrolle verliert.“

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Die bekannten bzw. nachgewiesenen Risse von Nutztieren durch Goldschakale in den vergangenen Jahren lassen sich an einer Hand abzählen. In Göriach im Lungau wurden laut einer Übersicht des Landes im September 2020 zwei Lämmer sowie ungefähr ein Jahr später zwei Schafe getötet.

In den anderen Bundesländern – mit Ausnahme von Wien und Vorarlberg – sei die Bejagung des Goldschakals bereits möglich, weist ein Sprecher von LH-Stv. Svazek hin. „In Niederösterreich ganzjährig, in den anderen Bundesländern ist es der selbe Zeitraum wie bei uns.“

Was ist der Unterschied zum Wolf?

Der größte Unterschied zwischen dem Goldschakal und dem eng verwandten Wolf ist, dass der Wolf so viele Tiere reißt, wie er erwischen kann, führt Stock aus. „Der Goldschakal hat eine Größe zwischen Fuchs und Wolf und ist somit kleiner. Dadurch reißt er eher einzelne Tiere und frisst sie.“

Der Goldschakal ist eine Art der Hunde, die eng mit dem Wolf verwandt ist und der einzige Schakal, der in Europa verbreitet ist. Die Körperlänge beträgt 80 bis 95 Zentimeter, die Schulterhöhe zwischen 35 und 50 Zentimetern. Der Goldschakal wiegt bis zu zehn Kilo und das Fell ist – wie der Name schon sagt – meist goldgelb. Besonders häufig kommen die Tiere im Nahen Osten, Indien und anderen Regionen Asiens vor. Mittlerweile hat sich der Goldschakal auch in Mittel- und Westeuropa verbreitet.

(Quelle: salzburg24)

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