Rund 35.000 Bäuerinnen und Bauern, Forstwirtinnen und Forstwirte sowie Land- und Grundbesitzerinnen und -besitzer können am Sonntag bei der Salzburger Landwirtschaftskammerwahl ihre Stimmen abgeben. Sie bestimmen damit ihre Vertretung für die kommenden fünf Jahre. Insgesamt treten vier Fraktionen an. Wir geben euch einen Überblick.
Salzburger Bauernbund (SBB)
Der Salzburger Bauernbund ist eine Teilorganisation der Salzburger Volkspartei. Spitzenkandidat des Salzburger Bauernbundes ist der aktuelle Landesobmann und Landwirtschaftskammer-Präsident Rupert Quehenberger aus Annaberg (Tennengau). Als zweiter geht Josef Braunwieser aus Bergheim (Flachgau) ins Rennen, gefolgt von Claudia Entleitner aus Piesendorf (Pinzgau).
Zentrale Anliegen
- Klein- und mittelständische Struktur der Salzburger Land- und Forstwirtschaft erhalten
- “Bürokratie mit Hausverstand“
- Schutz und Sicherheit von Daten und Erhalt bestehenden Wissens
- Wettbewerbsnachteile durch hohe Produktionsstandards verhindern
- Vorantreiben der Herkunftskennzeichnung
Unabhängiger Bauernverband Salzburg (UBV)
Auf Platz eins der UBV-Landesliste steht Josef Tiefenbacher aus Niedernsill (Pinzgau), gefolgt von Gregor Götzinger aus Wals-Siezenheim (Flachgau) und Peter Löcker aus St. Margarethen im Lungau.
Zentrale Anliegen
- Keine Erhöhung des Einheitswerts (steuerlicher Wert des Grundvermögens, der als einheitliche Besteuerungsgrundlage für die Grundsteuer, aber auch für weitere Abgaben und Beiträge herangezogen wird)
- Jährliche Indexanpassungen der Ausgleichszahlungen
- Zusammenarbeit zwischen Bäuer:innen und Imker:innen
- Pestizidfreier Lungau
- Mutterkuh-, Ochsen- und Mutterschafprämie
Freiheitliche Bauernschaft (FPÖ)
Die Freiheitliche Bauernschaft Österreich (FB) ist ein eingetragener Verein und hat in allen neun Bundesländern – auch in Salzburg – eigene Landesorganisationen. Salzburger Spitzenkandidat ist der Landesobmann und Landtagsabgeordnete Hannes Költringer aus Obertrum am See (Flachgau). Auf Platz zwei steht Rupert Ortner aus Forstau (Pongau), an dritter Stelle folgt Anton Zuckerstätter aus Oberalm (Tennengau).
Zentrale Anliegen
- Erhalt der kleinstrukturierten Landwirtschaft
- Selbstversorgung Österreichs mit Lebensmitteln aus heimischer Produktion
- Gerechter Lohn für qualitative Erzeugnisse
- Ablehnung des Freihandelsabkommens mit den Mercosur-Staaten
SPÖ-Bauern und -Bäuerinnen
Spitzenkandidat der SPÖ-Bauern und -Bäuerinnen ist der Landesvorsitzende Lorenz Quehenberger aus Annaberg (Tennengau). Auf Platz zwei kandidiert Albin Fritzenwanker aus St. Johann im Pongau, auf Platz drei Christian Fingerlos aus Mariapfarr (Lungau).
Zentrale Anliegen
- Nachhaltige Lösung für Beutegreifer wie Wolf, Bär und Goldschakal. Keine Ansiedelung dieser Tiere.
- Planbarkeit der Kosten durch Indexierung der Ausgleichszahlungen, Entschädigung aller Tierverluste (auch durch Hetzjagd)
- Maßnahmen gegen Überförderung von Großbetrieben
- Vereinfachte Förderrichtlinien im Umweltschutzprogramm
- Bürokratieabbau
Das Wichtigste über die Landwirtschaftskammerwahl
Abstimmen dürfen bei der LK-Wahl nicht nur Eigentümer:innen oder Bewirtschafter:innen von im Land Salzburg gelegenen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben (Bäuerinnen und Bauern), sondern auch Familienangehörige – zum Beispiel Kinder oder eingetragene Partner:innen. Diese müsse am Betrieb arbeiten und der Pflichtversicherung in der Pensionsversicherung nach dem Bauern-Sozialversicherungsgesetz unterliegen.
Wahlberechtigt sind zudem sogenannte „juristische Personen“. Dazu zählen u. a. Forstbetriebe der Bundesforste oder auch Almgemeinschaften. Das Wahlrecht wird in diesen Fällen vom gesetzlichen Vertreter (z.B. Obmann oder Geschäftsführer) wahrgenommen. Sogar die Vorsteher geistlicher Orden dürfen ihre Stimme abgeben, wenn sie eine Land- und Forstwirtschaft betreiben, die größer als zwei Hektar ist. Zusammengerechnet sind rund 35.000 Personen wahlberechtigt. Insgesamt gibt es in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Salzburg 28 Sitze.
Alle Kandidat:innen bei der LK-Wahl
In den Salzburger Gemeinden gibt es am 16. Februar eigene Wahllokale. Einige davon schließen bereits zu Mittag. Möglich ist auch eine Briefwahl. Am morgigen Donnerstag, dem 13. Februar, müssen die Wahlkarten spätestens beantragt werden. In den Wahlkuverts finden die Berechtigten übrigens zwei Stimmzettel. Einer ist für die Wahl der Landwirtschaftskammer, der zweite für die Bezirksbauernkammer.
(Quelle: salzburg24)