Pride Month

LGBTQIA-Community in Salzburg so sichtbar wie noch nie

Die Teilnehmenden der Pride Parade färbten die Stadt Salzburg am Samstag in Regenbogenfarben.
Veröffentlicht: 11. Juni 2024 15:08 Uhr
Es ist wieder Juni und damit auch Pride Month – vielerorts steht dieser Monat im Zeichen des Regenbogens und für Toleranz. Während die LGBTQIA-Community in Salzburg so sichtbar ist wie wohl noch nie, gibt es doch noch einige Herausforderungen zu meistern, erklärt uns HOSI-Chefin Conny Felice.

Was in den 1960er-Jahren in New York als Aufstand begann, ist für die Allgemeinheit heute zumeist durch gehisste Regenbogenfahnen und einer Vielzahl an Veranstaltungen sichtbar. Dabei geht es bei der Pride um viel mehr, wie HOSI-Geschäftsführerin Conny Felice im SALZBURG24-Gespräch am Dienstag betont. „Rechtlich sind queere Menschen bereits in den meisten Punkten gleichgestellt, aber gesellschaftlich sind durchaus Spannungen spürbar.“

Umgang mit LGBTQIA-Community in Salzburg „sehr respektvoll“

Grundsätzlich erlebe die HOSI den Umgang mit der LGBTQIA-Community in Salzburg als sehr respektvoll und wohlwollend. Immerhin finden heuer sogar gleich drei Regenbogenparaden im Bundesland statt. Eine pauschale Antwort auf die Frage „Wie geht es queeren Menschen in Salzburg?“ gebe es aber nicht, erklärt Felice. „Je nachdem, in welchem Umfeld man sich aufhält, erlebt die Community auch noch immer Ablehnung.“ In ländlichen Gebieten hätten es queere Menschen etwa oft noch schwerer, ihre Identität offen zu leben.

Bis zu einem gewissen Grad sei die Skepsis gegenüber queeren Menschen und ihrem Kampf um Sichtbarkeit für die HOSI-Chefin sogar nachvollziehbar: „Einen Monat lang dreht sich vieles um die Anliegen einer Gruppe und ich denke, dass das bei einigen ein Gefühl von Ungleichgewicht auslöst.“

HOSI sieht sich nicht als politische Organisation

Was der HOSI-Chefin in den vergangenen Jahren besonders stark aufgefallen sei, ist die zunehmende politische Instrumentalisierung von queeren Menschen und ihren Anliegen – egal aus welcher Richtung. „Alles, was polarisiert, lässt sich der eigenen Meinung entsprechend auslegen. Ob in die eine oder die andere Richtung.“ Felice sei es daher wichtig, die breite Masse in der Mitte der Community abzubilden. „Abseits von Regenbogenparaden führen queere Menschen an 364 Tagen im Jahr ein ganz normales Leben.“ Die HOSI sehe sich daher auch nicht per se als politische Organisation: „Ich sehe unseren Auftrag viel eher darin, Bedürfnisse aufzuzeigen und Handlungsmöglichkeiten gemeinsam mit zuständigen Personen, Organisationen oder Institutionen auszuarbeiten.“

Generell sei es schwierig, die ganze Bandbreite der LGBTQIA-Bewegung sichtbar zu machen. „Wir als Community sind alle unterschiedlich und haben auch die verschiedensten Anliegen und Meinungen“, so die HOSI-Chefin.

Pride Festival soll Raum für Austausch bieten

Das erklärte Ziel des von 30. August bis 8. September stattfindenden Pride Festivals sei es vor allem Räume für Austausch zu schaffen und gemäß dem Motto „be visible“ Sichtbarkeit zu zeigen. Deshalb finden neben der großen Regenbogenparade am 7. September in der Stadt Salzburg in diesem Zeitraum die unterschiedlichsten Events statt. „Von Museumsbesuchen, über Workshops und gemeinsames Kochen bis hin zu Karaoke ist alles dabei.“

Eckpunkte zum diesjährigen Pride Festival in Salzburg:

  • 30. August bis 8. September
  • Über 30 verschiedene Veranstaltungen (Workshops, Lesungen, Parties und Co)
  • Höhepunkt mit Pride Parade in der Stadt Salzburg am 7. September

(Quelle: salzburg24)

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