Mit „Project Future“ geht im Lungau ein Präventionsprojekt gegen Gewalt und Mobbing an Schulen an den Start. Projektleiter und -gründer Georg „Joe“ Mader ist dafür die kommenden fünf Wochen an der Musikmittelschule St. Michael im Lungau und sensibilisiert Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte für den Umgang mit derartigen Vorfällen, wie er im SALZBURG24-Gespräch am Mittwoch erklärt.
Gewalt und Mobbing „betrifft uns alle“
Mader, eigentlich gelernter Tischler, ehemaliger Soldat beim Bundesheer und jetzt selbstständiger Selbstverteidigungstrainer, hat das Projekt vor rund zwei Jahren ins Leben gerufen. „Es betrifft uns einfach alle, vor allem die junge Generation.“ Das zeigen auch die Zahlen der Salzburger Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija): Demnach wurden im Jahr 2023 im Bundesland 499 Fälle von Mobbing, Bossing und Cybermobbing registriert. Maders Ziel sei es, Verständnis für die Dynamiken von Mobbing und Gewalt mit praktischem Wissen zur Selbstverteidigung zu verknüpfen.
Lungauer lehrt Gewaltprävention an Mittelschule
Mit grünem Licht von der Bildungsdirektion darf er sein Wissen in einem Pilotprojekt den Lungauer Mittelschüler:innen näherbringen. Dazu findet eine Theorieeinheit zum Umgang mit Gewalt und Mobbing mit Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften statt.
Darauf folgen drei Praxisstunden gezielt für die Kinder und Jugendlichen, in denen spielerisch einige grundlegende Selbstverteidigungstechniken geübt werden. „Wir bringen die Eltern auf den neuesten Stand und sensibilisieren die Kinder für die vielfältigen Problematiken“, erklärt der Lungauer.
Mit dabei sind rund 220 Schüler:innen der 1. bis 4. Klassen Mittelschule im Alter zwischen zehn und 15 Jahren.
„Project Future“ soll auf weitere Schulen ausgeweitet werden
Ziel sei jedenfalls, „Project Future“ in dieser Form weiter auszurollen, erklärt der Gründer. Nach einem Termin beim Bildungsministerium sei er jedenfalls zuversichtlich. „Es laufen bereits Gespräche mit einigen weiteren Schulen im Lungau und auch außerhalb. Aber mehr steht dann hoffentlich nach dem Abschluss-Event fest.“
Das umfasse zunächst eine Nachbesprechung an der Mittelschule und anschließend eine Präsentation vor Vertreter:innen der Schule, Gemeinde und Politik. „Das Vorhaben findet auf jeden Fall Anklang, gerade weil es auch auf das Umfeld von den Schüler:innen abzielt.“ Mader sieht in „Project Future“ einen Schritt hin zu einer Kultur des Verständnisses und des aktiven, sicheren Umgangs mit Gewalt und Mobbing.
(Quelle: salzburg24)