Eintritt frei, Herz offen

Tamsweger Sonderschule und Gym stellen eigenes Musical auf die Beine

Kinder der Sonderschule Tamsweg und des Gymnasiums Tamsweg bei der Arbeit am gemeinsamen Musical "Burg Höllenstein".
Veröffentlicht: 29. Jänner 2024 15:27 Uhr
Vom "Rande des Schulsystems" auf die Bühne: Gemeinsam mit dem benachbarten Gymnasium präsentiert die Sonderschule Tamsweg im März ein inklusives Kindermusical. Dabei treten die Kinder nicht nur als Darsteller:innen vor den Vorhang, sondern gestalteten auch Bühnenbild und Kostüme komplett selbst.

Ein ganz besonderes Integrationsprojekt nimmt derzeit in Tamsweg (Lungau) Gestalt an: Dort arbeiten die Sonderschule und das örtliche Gymnasium gemeinsam an einem Kindermusical. Zirka 35 Schüler:innen sind daran als Darstellende beteiligt, unterstützt werden sie von ihren Lehrkräften. Vom Bühnenbild bis hin zu den Kostümen machen die Kinder alles selbst, wie Sonderschuldirektorin Barbara Esterl heute im Gespräch mit SALZBURG24 verriet. Am 1. März wird das Stück „Burg Höllenstein“ dann in der Turnhalle der Landesberufsschule Tamsweg aufgeführt.

Tamsweger Schüler:innen treten als „Buddys“ auf

Die Sprechrollen übernehmen hauptsächlich Schüler:innen der höheren Schule. Teilweise nutze man aber auch ein „Buddy System“, so Esterl. Das bedeutet: Rollen werden doppelt besetzt, Schüler:innen der Sonderschule und des Gymnasiums stehen dann gemeinsam auf der Bühne und teilen sich den Text. Das funktioniere „ganz wunderbar“.

Sonderschulen „am Rande des Schulsystems“

Geprobt wird in Tamsweg schon seit Herbst – erst getrennt, seit Dezember einmal wöchentlich gemeinsam. Sogar eine Probennacht hat es gegeben: Die Kinder übernachteten zusammen in der Schule und nutzten die Zeit für intensive Vorbereitung für die Aufführung im Frühling. Und schon jetzt kann Esterl die positiven Auswirkungen der gemeinsamen Proben auf die Schüler:innen beobachten, wie sie betont: Der Selbstwert der Sonderschulkinder werde gestärkt, die Gymnasiasten hingegen würden vor allem soziale Kompetenzen entwickeln. Weil sich Sonderschulen normalerweise „am Rande des Schulsystems“ befänden, sei sie besonders froh, „dass wir uns mit diesem Projekt öffnen können“. Sie findet: „Die Schülerinnen und Schüler der Sonderschule haben das Recht, sich an der Gesellschaft zu beteiligen und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.“

Klaus Heitzmann, Direktor des Gymnasiums Tamsweg, sieht in dem Kindermusical vor allem die Möglichkeit für seine Schüler:innen, „den persönlichen Horizont beträchtlich zu erweitern“ und sich „aufeinander einzulassen“. Denn immerhin kämen hier zwei Schulen „mit sehr unterschiedlichen Ausrichtungen“ zusammen. Zwar gebe es an seinem Gymnasium immer wieder soziale Projekte – zuletzt arbeitete eine Klasse mit einem örtlichen Seniorenwohnheim zusammen – doch in dieser Form sei das etwas komplett Neues. Die neuen Erfahrungen, die von den Beteiligten durch dieses gemeinsame Arbeiten gemacht werden, hätten für alle „einen unschätzbaren Wert“.

Eintritt zu Kindermusical gegen freiwillige Spende

Ursprünglich hatte man mit maximal 150 Gästen gerechnet, wie Esterl erzählt. Weil aber mittlerweile derart viele Anfragen und Rückmeldungen gekommen seien, habe man die Veranstaltung in die Turnhalle der örtlichen Landesberufsschule verlegt. Dort finden bis zu 400 Leute Platz.

Eintritt verlangen die Schulen für den Besuch des Musicals nicht. „Wir machen das alles auf Spendenbasis“, so Esterl. Selbes gilt für das Buffet, das von den Eltern der Kinder organisiert wird. Was an Geld zusammenkommt, soll am Ende für einen gemeinsamen Ausflug der Schüler:innen genutzt werden.

Das Integrationsmuscial „Burg Höllenstein“ im Überblick:

  • Wer? Sonderschule Tamsweg und des Gymnasiums Tamsweg
  • Wann? Freitag, 1. März, 19 Uhr
  • Wo? Turnhalle der Landesberufsschule Tamsweg (Schießstattstraße 19)
  • Eintritt und Buffet gegen freie Spende

Das Kindermusical „Burg Höllenstein“

Das Kindermusical „Burg Höllenstein“ des Kölner Komponisten Matthias Heidweiler handelt von einer obdachlos gewordenen Vampirfamilie. In der Burg Höllenstein, wo bereits Gespenster und Skelette leben, findet diese ein neues Zuhause. Doch nach kurzer Idylle droht schon wieder der Verlust des Heims: Der Bürgermeister des Dorfes, Dr. Overkill, möchte die Burg gerne als Touristenattraktion, für Immobilienzwecke oder als Erholungsheim nutzen. Die Gruselfamilien müssen sich also zusammenschließen, um gemeinsam ihr Zuhause zu retten. Sie entführen die einzige Tochter des Bürgermeisters, um diesen zu erpressen. Von dieser erhalten sie überraschende Hilfe.

Das Kindermusical dauert etwa eineinhalb Stunden und wurde nach einem Berggasthof in Wagrain (Pongau) benannt. Es beinhaltet eine Ouvertüre (Anmerkung: eine instrumentelle Einleitung) sowie zehn gesungene Lieder.

(Quelle: salzburg24)

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