Die Konsumdialoge kehren nach ihrer Erstauflage im Jahr 2022 in Hallein (Tennengau) nun wieder in das Bundesland Salzburg zurück: Von 25. Juni bis 4. Juli finden dabei in der Stadt Salzburg und der Tennengauer Bezirkshauptstadt zahlreiche Workshops statt. Als Zielgruppe gelten Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren, deren Eltern sowie die allgemeine Öffentlichkeit. Bei einem Pressetermin am Donnerstag haben die Bürgermeister von Salzburg und Hallein sowie Organisator Sebastian Bohrn Mena Einblick in die Idee dahinter gegeben.
"Können über unseren Konsum etwas beeinflussen"
Bei kostenfreien Workshops, Vorträgen und Exkursionen sollen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Themen rund um gesunde Ernährung und nachhaltige Lebensmittel nähergebracht werden. Seit ihrer Erstauflage in Hallein haben die Konsumdialoge fünf weitere Male stattgefunden, darunter in Steyr in Oberösterreich. Die Themen variierten dabei, es ging unter anderem neben Lebensmittel um Wasser, Textilien, Wald und Holz. "Das Grundprinzip ist immer das Gleiche. Es geht darum, dass wir Themen, die uns alle angehen, breit diskutieren. Auf der einen Seite eine starke Informationsbasis schaffen und auf der anderen Seite, das Bewusstsein anregen, dass wir über unseren Konsum sehr wohl etwas beeinflussten können", so Organisator Bohrn Mena. Er verweist dabei etwa auf das Tierwohl, die eigene Gesundheit oder die Auswirkungen auf das Klima.
Der individuelle Konsum sei dabei aber nur die eine Wahrheit. Es brauche auch eine Ebene, wo die Gesellschaft im Kollektiv vertreten über Repräsentantinnen und Repräsentanten die Rahmenbedingungen dafür setzen, dass die Menschen sich gesund und nachhaltig ernähren sowie die ökologischen Kapazitäten des Planeten eingehalten werden, beschreibt Bohrn Mena den Grundgedanken der Konsumdialoge.
Ernährung von Kindern im Fokus
Dieses Jahr richtet sich die Veranstaltung vor allem an Kinder, die in Salzburg nicht immer die Ernährung bekommen würden, die sie für ihr körperliche und psychische Entwicklung brauchen würden. "Wir wissen mittlerweile aus der Wissenschaft immer mehr darüber, wie sehr die Ernährung auch die psychischen Fähigkeiten beeinflusst. Was wir unseren Kindern geben, ist letztlich auch verantwortlich dafür, was aus ihnen wird", führt der Organisator weiter aus.
Zucker und seine Auswirkung auf die Entwicklung
Damit sei nicht nur Übergewicht oder die Gesundheit der Zähne gemeint, sondern vor allem die Auswirkung von Zucker auf die Entwicklung des Geistes. "Es gibt Studien die zeigen, dass die synaptischen Verbindungen im Gehirn anders sind, wenn Kinder im frühen Alter schon mit hohen Mengen an Zucker konfrontiert sind." Dem Zucker in unseren Lebensmitteln gilt bei den Konsumdialogen deshalb ein Schwerpunkt, die Auftaktveranstaltung "Macht Zucker dumm" findet am 25. Juni im Oval im Europark statt. Dazu gibt es auch Angebote, die sich speziell an Eltern richten und zu Diskussionen anregen sollen.
Zahlreiche Workshops bei den Konsumdialogen
Bei den Konsumdialogen werden bundesweite Themen im lokalen Rahmen besprochen. Bei den Workshops wird mit lokalen Akteuren zusammengearbeitet, Bohrn Mena erwähnt hier etwa die Volkshochschule, die Seminarbäuerinnen oder die Landwirtschafltiche Fachhochschule Klessheim. Sie geben ihr Wissen etwa in den Bereichen "ausgewogenes Frühstück", "Klima-Kochwerkstatt" oder "Snacks & Getränke im Check" weiter. Die Konsumdialoge sind dabei in das Salzburger Stadtfest eingebunden, wo es einen Workshop zu gesundem Grillen geben wird.
"Die Konsumdialoge sind mir ein großes Anliegen, denn viele Kinder ernähren sich nicht richtig und können deshalb dem Unterricht nicht ordentlich folgen. Diese Projekte zur Bewusstseinsbildung bei Kindern haben zudem eine Vorbildwirkung für die Eltern", sagt der Salzburger Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) am Donnerstag. "Wie Ernährung funktioniert – von der Produktion über den Transport bis hin zu den ökologischen Folgen – rückt bereits immer mehr in das Bewusstsein der Menschen. Ich glaube, wir müssen uns bewusst sein, was wir mit unserem Konsum uns Essverhalten auslösen können", ergänzt der Halleiner Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ).
Hallein und Stadt Salzburg schießen 15.000 Euro zu
Die Konsumdialoge finanzieren sich etwa zur Hälfte über öffentliche Fördergelder, die Stadt Salzburg steuert heuer 10.000 Euro bei, die Stadt Hallein 5.000 Euro. Zwischen 15.000 und 20.000 Euro kommen laut Bohrn Mena vom Bund. Den Rest der Gesamtkosten zwischen 75.000 und 100.000 Euro machen private Geldgeber aus. "Wobei uns wichtig ist, dass es keine Dominanz einzelner Akteure gibt, denn die Konsumdialoge sind keine Werbeveranstaltung. Die Partner bringen sich inhaltlich ein, leisten aber auch einen Sponsoringbeitrag", gibt der Organisator Einblick. Als Non-Profit-Veranstaltung dürfe jedenfalls kein Gewinn gemacht werden.
Bislang haben sich rund 2.000 Kinder aus Salzburger Schulen und Einrichtungen für die Konsumdialoge angemeldet. Die Anmeldung ist noch bis Mitte April möglich.
(Quelle: salzburg24)