Petition in Salzburg

Masterplan für die Pflege angekündigt

Veröffentlicht: 23. November 2018 13:33 Uhr
Es scheint Bewegung in das Thema Pflege zu kommen. Die Bundesregierung will Anfang Dezember einen entsprechenden Masterplan vorlegen. In Salzburg wurde unterdessen eine Petition gestartet, um die Pflegeassistenz in die Liste der Mangelberufe aufzunehmen.

Ins Leben gerufen hat die Petition Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ) am Freitagvormittag. „Ich hoffe, dass sie von möglichst vielen Menschen unterstützt wird. Die Pflegeassistenz muss umgehend als Mangelberuf anerkannt werden“, so Hagenauer in einer Aussendung. Von 774 Plätzen in den Seniorenwohnhäusern der Stadt Salzburg könnten derzeit 80 nicht belegt werden, weil das nötige Pflegepersonal fehle. Grund für den akuten Pflegenotstand sei der generelle Mangel an Pflegekräften in ganz Österreich, gibt sie sich überzeugt.

Kurz verspricht "Generallösung der Pflegefrage"

Unabhängig davon ließ Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag wissen, dass es "Jetzt eine Generallösung der Pflegefrage geben" solle. Ziel sei unter anderem eine nachhaltige finanzielle Lösung, um die "unwürdigen Finanzdebatten im diesem Bereich" zu beenden.

"Die Stärke jeder Gesellschaft zeigt sich darin, wie man mit den Schwächsten umgeht", teilte Kurz mit. Viele Regierungen hätten das Thema immer weggeschoben oder nur Stückwerk zusammen gebracht. "Es gibt viele Modelle, Vorschläge und Ideen. Bisher haben aber der Mut und die Entscheidung gefehlt", meinte er. Die nun kommende "Generallösung" habe das Ziel, dass die Pflege, wenn immer möglich, zuhause stattfinde. Weitere Details wurden nicht genannt.

Gespräche in den Ländern geplant

Der Masterplan solle die Wünsche der pflegebedürftigen Menschen, der pflegenden Angehörigen und der im Pflegeberuf Tätigen ebenso berücksichtigen wie den vermehrte Wunsch nach häuslicher Pflege, für die man die bestmögliche Qualität garantieren wolle, hieß es lediglich. Auch die Attraktivierung des Pflegeberufs und die Einkommensfrage sollen Niederschlag finden, ebenso wie die Frage der Gesamtfinanzierung. Dazu werde man auch mit den Ländern auf Augenhöhe Gespräche führen.

Eine "zukunftssichere Lösung, damit das System nicht zusammenbricht", versprach auch Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ). Mit dem Flickwerk vergangener Regierungen müsse Schluss sein. Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) ortete hier ebenfalls Verdrängung.

Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) stimmte in das Regierungs-Wording ein: "Mit einem umfassenden Masterplan wollen wir die Finanzierung auf festem Boden stellen und so ein qualitatives und nachhaltiges System ermöglichen. Das Ziel ist eine Generallösung der Pflegefrage statt ein Flickwerk aus Einzelteilen. Dazu werden wir mit den Ländern auf Augenhöhe Lösungen erarbeiten." Ob es sich dabei um eine Steuerfinanzierung oder ein Versicherungsmodell handeln könnte, blieb offen.

(APA/S24)

(Quelle: apa)

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